2016: Berlin ↔ Pyongyang

Wiedervereinigung auf der koreansichen Halbinsel

Berlin ↔ Pyongyang 
Chorkonzert mit with-U für die Wiedervereinigung Koreas

With-U, ein Verein junger Geflüchteter aus Nordkorea, veranstaltet in Kooperation mit dem Korea Verband ein Chorkonzert für die Wiedervereinigung Koreas.
Das Konzert findet 
am 26. Juli, 18 Uhr in der Heilandskirche, Berlin-Moabit statt.
Der Eintritt ist frei.
Im Anschluss an das Konzert haben Sie die Möglichkeit sich bei einem Get-Together und einem koreanischen Imbiss mit den Gästen aus Korea auszutauschen.

Siehe auch hier:
Webseite:   koreaverband.de
Facebook:   facebook.com/koreaverband



Über »with-U«

Etwa 30.000 Menschen flüchteten in den letzten zwanzig Jahren aus Nord- nach Südkorea. Zahlreiche Verbände entstanden, jedoch keine aus eigener Initiative. 2011 gründeten junge Berufstätige im Alter von 20 bis 30 Jahren, den Verein »with-U« (you & Unification). Er soll aus eigener Kraft demokratisch geführt werden und eine »Brücke zur Wiedervereinigung« bilden. Die Mitglieder fördern jüngere Geflüchtete durch Stipendien, halten Vorträge über die Geschichte Koreas für das Zeitalter der Wiedervereinigung und treten als Chor im In- und Ausland auf. Vor zwei Jahren entsendete die Gruppe »with-U« durch ihre Konzerte auf der Insel Dokdo im Ostmeer Koreas und an der Harvard-Universität ihren Wunsch nach Wiedervereinigung in die ganze Welt.

Die jungen Menschen, die trotz Todesängsten die Stacheldrähte überwanden, werden in Berlin, dem Symbol für Frieden und Wiedervereinigung, aus tiefstem Herzen Lieder für die Einheit Koreas singen.

Der Flyer zum Chorkonzert
mit Programm

 

Das Poster zum Chorkonzert



Auszug aus einem Vortrag:

"Nach der Flucht waren wir zunächst durch den Überfluss in China im Vergleich zu Nordkorea überwältigt. In China waren uns zwar die Sprache und die Kultur fremd, aber uns tröstete der Gedanke daran, in die Heimat zurückzukehren, sobald wir in ein paar Monaten genügend Geld verdient und zusammengespart hatten. Aber diese Vorfreude war von kurzer Dauer, denn überall lauerten Gefahren, entweder als nordkoreanische Arbeiter auf den Baustellen ausgebeutet oder von dem chinesischen Sicherheitsdienst festgenommen und nach Nordkorea abgeschoben zu werden.

Glücklicherweise begegneten wir guten chinesischen Freunden. Durch sie lernten wir die chinesische Sprache und Kultur kennen und bekamen sogar gute Arbeitsstellen vermittelt, wodurch unser Leben in China doch erträglich wurde. Eines Tages jedoch wurde die Fahndung nach nordkoreanischen Geflüchteten durch den chinesischen Sicherheitsdienst verstärkt. So begann die Durchführung der Volkszählung in der Region, in der unsere Familie lebte. Es war eine inoffizielle Untersuchung durch den Sicherheitsdienst Chinas. Da unsere Familie keine chinesische Staatsbürgerschaft besaß, wurden wir schon am dritten Tag der Zählung erfasst und durch das Sicherheitsabteil verhört.

Wir wollten auf jeden Fall die Abschiebung nach Nordkorea verhindern, deshalb baten wir unsere chinesischen Freunde um Hilfe und versuchten, das Sicherheitspersonal mit unserem ganzen Geld, was wir bis dahin verdient hatten, zu bestechen. All diese Bemühungen waren vergeblich. Schließlich wurde unsere Familie zum Sicherheitsdienst in Dandong in China gebracht und über die Brücke am Fluss Yalu nach Nordkorea ausgeliefert. Danach wurden wir zwei Monate lang verhört und in einem Lager zur Arbeit gezwungen. Wir konnten durch die Ausnahmeregelung, Geflüchtete, die aufgrund des Überlebenswillens geflohen sind, zu entlassen und in die Heimat zurückkehren zu lassen. Nach einer Weile flohen wir aber wieder aus Nordkorea.

Mein Traum von der Rückkehr ist unvollendet, ich will ihn zum Traum von der Wiedervereinigung umwandeln!  ..."

 

 



Auf dem Potsdamer Platz vor dem Brandenburger Tor am 14. Juli 2016