Aufruf zum Gedenken: "3.11" Fukushima

Die Deutsche Ostasienmission macht sich den folgenden Aufruf der EMS (Evangelische Mission in Solidarität) in Stuttgart zu eigen. Unsere Partner in Japan sind einerseits die Vereinigte Kirche Christi in Japan (Kyodan), andererseits der Nationale Christenrat in Japan (NCCJ), der im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit vielen ökumenischen Partnern eine eigene Hilfsorganisation aufgestellt hat: JEDRO. Von dieser Gruppe, zu der nicht nur die Kirchen und christlichen Organisationen im NCCJ gehören, sondern in der auch unabhängige christliche Kirchen und Organisationen in Japan zusammenarbeiten, wurde uns im Januar ein drittes Projekt für 2012 vorgestellt. Wir werden um Hilfe gebeten.
Informationen zu der dreifachen Katastrophe in Nordostjapan als auch zur Situation der AKWs können Sie auf dieser Homepage unter "Projekte" finden.


 

Die Evangelische Mission in Solidarität ruft zum Gedenken auf

Ein Jahr nach Erdbeben, Tsunami und nuklearer Katastrophe in Japan

Die Betroffenen in Japan können noch lange nicht zur Tagesordnung zurückkehren. Auch ein Jahr nach der Mehrfachkatastrophe kämpfen die Menschen mit der Traumabewältigung, dem Wiederaufbau und den Folgen der nuklearen Katastrophe. Viele haben nicht nur ihr Zuhause, sondern auch Angehörige oder sogar die ganze Familie verloren. Ihrer will die internationale EMS-Gemeinschaft am 11. März 2012 gedenken und ruft auf zu gemeinsamen Gebeten und einer Zeit der Stille.

„Die Menschen, die evakuiert wurden, können immer noch nicht zurückkehren, um nach ihren Familienmitgliedern zu suchen und sie zu begraben. Viele kämpfen mit Schuldgefühlen, da sie Angehörige nicht retten konnten oder weil sie nicht verstehen, warum nur sie überlebt haben", erzählt Lutz Drescher aus seinen Gesprächen mit Menschen, die vor Ort waren. Der Ostasien-Verbindungsreferent der EMS steht in engem Kontakt mit Kirchen und Organisationen in Japan und koordiniert die Solidaritätsaktionen für die Betroffenen. Eines dieser Projekte ist die Weiterbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern im Bereich der professionellen Traumabewältigung. „Gemeinden haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen, die durch die Katastrophe vereinsamt und traumatisiert sind, zu besuchen und zu begleiten", erklärt Lutz Drescher. Hierbei will die EMS sie unterstützen.

Neben der Bewältigung des Erlebten bewegt die Menschen die Angst vor der „unsichtbaren" Bedrohung, der radioaktiven Belastung. Daher hat die Vereinigte Kirche Christi in Japan (KYODAN) im vergangenen Sommer ein Zentrum zur Überwachung von Strahlung in der Präfektur Fukushima errichtet. Dank der finanziellen Unterstützung der EMS konnten Messgeräte angeschafft werden, um die Strahlenwerte in der Gegend und auch in Lebensmitteln zu messen. Neben den Messungen bietet das Team Gesprächskreise und Schulungen an. Das Zentrum soll besonders Eltern mit kleinen Kindern unterstützen, die Angst vor den Folgen der nuklearen Belastung haben und um die Gesundheit ihrer Kinder fürchten.

Dank der Spenden von Kirchen und Einzelpersonen unterstützt die EMS den KYODAN und den Nationalen Christenrat in Japan bei der Durchführung einer Vielzahl von Projekten. „Der Wiederaufbau und die Bewältigung der Katastrophe werden noch Jahre in Anspruch nehmen", sagt Lutz Drescher. „Die Menschen in Japan brauchen langfristig unsere Unterstützung und unser Gebet."

Gebete zum Gedenken am 11. März 2012 unter www.ems-online.org/aktuellesTagung zum Thema: Ein Jahr nach der Katastrophe – Ein neuer Blick auf Japan
weiter Informationen unter: www.ems-online.org/aktuelles/termine

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