2020: Die Geopolitik der Atombombenabwürfe

Hiroshima & Nagasaki 2020  -  75 Jahre danach

Die Geopolitik der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki

Heinz Gärtner
Source:  International Institute for Peace, Wien

Die dramatischen humanitären Konsequenzen der Atombombenabwürfe der USA auf Hiroshima und Nagasaki vor 75 Jahren sind oft erörtert worden. Die offizielle Erzählung der USA ist, dass sie zur Beendigung des Weltkrieges in Asien unerlässlich gewesen wären. Historische Forschung stellt diese Darstellung allerdings immer mehr in Frage.

'Im Juli 1945 testeten die USA im Bundesstaat New Mexico die erste Atombombe. Am 6. und am 9. August folgten die Abwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki. Der Zweite Weltkrieg wurde damit in Asien beendet. Die bedingungslose Kapitulation Japans folgte am 14. August. Die USA hatte somit eine geplante Invasion der japanischen Hauptinseln, die für den 1. November 1945 unter dem Codenamen „Operation Downfall“ geplant war, vermieden. Das Unternehmen hätte nach Annahmen der US-Army zwischen 25 000 und einer Viertelmillion amerikanischer Soldaten das Leben gekostet. Zudem wären nach Schätzungen bis zu 300 000 weitere Tote auf amerikanischer Seite zu erwarten gewesen. Dennoch ist der tatsächliche militärische Wert der Atombombenabwürfe zur Beendigung des Zweiten Weltkrieges in Asien bis heute umstritten.  .....



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