2011 HANJIN Heavy Industries, Pusan (2)

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09. Juli 2011

Über 10.000 Bürger pilgern nach Pusan

Auf der Suche nach der SALZBLUME
Gewalt von Polizei und Hooligans befürchtet

An der ersten Aktion der Hoffnungsbusse am 11. Juni nahmen ca. 1000 Leute teil. Die gewalttätige Aktion von Hooligans (so nennt man hier die von der Firma bestellten Wachleute, Hoolligans, denn sie sind gewalttätig und verursachen zahlreiche Verletzungen aber sie werden nicht einzeln erfasst) am Vorabend des 10. Juli konnten die Hoffnungsbusse nicht einschüchtern. Ein Viedo vom 10. Juni wurde mit einem Apell für internationale Solidarität verbreitet. Das hat gewirkt. In den USA haben die Koreaner auch solidarisierende Hoffnungsbusse fahren lassen.

Nun heute, am 9 Juli, läuft die zweite Aktion der Hoffnungsbusse. Es ist der 185. Tag von KIM Jinsuk auf Kran Nr.85. Das Projektteam für diese Aktion hat durch Cyber-Cafe, Facebook und Twitter die Teilnehmer organisiert.

Man wollte zufrieden sein, wenn nur 185 Hoffnungsbusse kämen. Man wollte den 185. Tag bejubeln. Und diese heroische Zahl "85" rühmen. Aber es sind mehr als 185 geworden. Bereits einige Tage zuvor war bekannt geworden, dass es 200 Busse seien. Die Zahl der Teilnahmer an dieser zweiten Aktion beträgt 10.000 Leute. Diese Zahl hat sich also inzwischen verzehnfacht. KIM Jinsuk sprach über Twitter und meinte, schon dies allein sei bereits ein Erfolg: 10.000 Menschen versammeln sich.

Aber es werden noch mehr. Man erreicht Pusan nicht nur mit Bus. Man kommt auch mit der Bahn dorthin. Und mit dem Flugzeug. Das Wetter allerdings ist sehr schlecht. Ein Abgeordneter, der mit Flugzeug nach Pusan wollte, schlägt vor, lieber mit Bahn oder Bus zu reisen. Denn das Wetter ist heute schlecht.

Man kommt auch zu Fuss nach Pusan. Etwa nach einem langen Marsch. Man nannte ihn "Auf der Suche nach der Salzblume". Arbeiter und andere Bürger sind bereits in Pusan angekommen. Die Internetzeitung "Voice of People" zeigt ein Foto von Blasen auf einer durch den langen March entstandenen Fusssohle. Zu diesen Menschen gehören, auch Arbeiter von SSANYONG, die vor 2 Jahren von dieser Firma brutal hinausgeworfen wurden.

 

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Auf dem Weg nach Pusan


Salzblume! So heißt das Buch von KIM Jinsuk. In ihm beschrieb sie die weißen salzigen Flecke auf dem Rücken der Arbeitskollegen. Der Schweiß der Arbeiter sei in Salz verwandelt. Sie sah daran den Schweiß und die Würde der Arbeiter. Das nannte sie Salzblume.

Polizei und die von der Firma bestellten Hooligans wollen die Ankunft und die ganze Veranstaltung der Hoffnungsbusse verhindern. Vor dem Haupttor der HHIC-Werft wurden zahlreiche Wagen an der Weiterfahrt gehindert. Auch Waserwerfer sind vor Ort. Aber jetzt scheint die Solidarität der Bürger mittels Einschüchterung und Gewalt nicht mehr zu verhindern zu sein.

Bei dem zweitägigen Polizeieinsatz am 5. und 6. Juli wurden insgesamt 23 Leute festgenommen und an verschiedene Bezirkspolizeiämter abgeführt. An diesen beiden Tagen haben die Internet-Bürger bei allen Polizeibehörden angerufen und protestiert. Die Telefonnummern der Polizeibehörden wurden auf Facebook und Twitter bekanntgegeben. Festgenommen worden waren nur die Leute, die sich auf dem Bürgersteig aufhielten und nach der Befindlickeit von KIM Jinsuk fragten.

Die Polizeiaktion hat die volle Aufmerksamkeit auf KIM Jinsuk gelenkt. Die Firma hat seit der Polizeiaktion am 27. Juli den Strom auf dem Kran abgedreht. Das wurde durch Twitter verbreitet und schadet nun dem Image der HHIC.

Der Slogan in dieser Angelegenheit erreichte jetzt eine neue Dimension. Man fordert nicht nur die Wiedereinstellung der 170 Arbeiter, sondern eine Welt ohne betriebsbedingte Kündigung, wo es doch dem Unternehmen gar nicht schlecht gehe.

Nach der Aktion der Hoffnungsbusse kann es auch zu einer Boykottaktion gegen die HANJIN Group überhaupt kommen. Der Chef der HHIC, CHO Nam Ho, ist der direkte Bruder von CHO Yang Ho. CHO Yang Ho ist der Vorsitzende des Pyungchang-Kommittees des IOC und der Chef von Korean Air. Hanjin Shipping, die im letzten Jahr wegen der Müllentsorgung von Hamburg nach Brasillien einen Skandal hervorgerufen hatte, gehört auch zu dieser Familie. Es ist nicht auszuschliessen, dass das die Ersparnis des Jahresgehalts von 170 Arbeiter mit durchschnittlich 40 Millionen KWR der Firma einen viel größeren Schaden anrichten wird.

9 Uhr 30 in Deutschland. 16 Uhr 30 in Korea. Man twittert. Man weiß, dass ein paar Hundert Polizeiwagen in die Strassen vor der Werft eingefahren sind, und dass der Weg zu KIM Jinsuk nicht leicht sein wird. Aber man will Hoffnung zeigen. Daher hat man ein Twitter-Slogan vereinbart: "Rücknahme der betriebsbedingten Kündigung".

Am 185. Tag, dem 9. Juli 2011

Aus einem Brief  vom  04.07.2011

My dear friends.... I need your help.

To those who believe in Democracy. There is the woman who has been on the top of the high Crain for six months. Her name is Jin Sook KIM (Please do not forget her name) and she was there for only one reason - to try to get back the jobs of her co-workers.

Her company, Han Jin Industry, is the one of the biggest the ship manufacturing company in the world. Suddenly, they dismissed 170 laborers in the company. There was not company's financial problem or any malfunction. Actually, Han Jin Industry has been succeeded more than 60 orders from all over the world to the new ship manufacturing company in Philippine, that Han Jin Industry recently opened.

The Crain # 85. This Crain is quite famous in South Korea right now. Whoever goes up there did not come back alive. Several years ago, there was another Han Jin worker hung himself.  A few days later, another killed himself. When two workers died, the company finally talked to the union and they agreed their contracts. However, Han Jin Industry was not really "agreed" to what-so-ever. What Han Jin Industry really did was trying to find another cheap labor in other countries. No one knows about the right of the people, no one would argue to the company about the work situation. When Han Jin Industry founded their manufacturing shipyard in Philippine, Nam Ho Cho (CEO, Han Jin Industry) even got the award from the government of Philippine.

In fact, There have been several disturbing news from the union of Han Jin Industry in Philippine: not surprisingly! Under the Lee Myung Bak Administration, the press and broadcast company act very weird lately. There was "Hope-Bus-Riding" event for supporting Jin Suk Kim and the union of Han Jin, and more than 1000 people came to the front gate and ship yard all over the country. The press and broadcast company was sealed their lips. People in South Korea who knows about Jin Suk Kim are gotten the news from internet news, internet radio, twitter and SNS. After that, Han Jin industry got the court order that the demonstration has to dismiss from their ship yard. Dismiss Under Lee Myung Bak Administration, there have been severe damaged "dismissal". Many people died already and the situation was dismissed from the "demostration scene". The World News

http://stream.aljazeera.com/node/6978

http://www.youtube.com/watch?v=WfAmvHkNWZ8&feature=youtu.be

also, Le Monde and CNN covered the news.   In Korea, right now, this very moment, there have been violent arrests of the people who believed in Democracy and the Human right. Furthermore, there would be a cruel arrest soon. Friends and people in the F/B We need your help!! Please let your friends and people know about this! Please send this message to your people.   WE WANT TO SAVE JIN SUK KIM and Laborers in Hanjin Industry!!!  

July 4th, 2011 915am - NJ
작성자(Autorin): Su Lee

Mehr ueber KIM Jinsuk:www.doam.org, "Arbeitskampf in Pusan"

 

Südkorea: HHIC Streik nicht beendet.  28.06.2011 


Der Streik in der Pusaner Werft der Hanjin Industries und Co., Ltd. (HHIC) ist noch nicht zu Ende. Die Nachricht von Yonhap Agency und Joong-Ang Daily am 27. Juni, er sei beendet, entspricht nicht der Wahrheit. Die Gewerkschafter und weitere Bürger, die wegen der Befürchtung von polizeilichen Übergriffen vor Ort waren, bestreiten via Internet die Gültigkeit der Unterzeichnung des Gewerkschaftsvorsitzenden unter die Vereinbarung mit der HHIC. Denn er habe ohne Beschluss der Gewerkschaft unterzeichnet. Am selben Tag wurde die Versammlung auf dem Werftgelände durch die Polizei aufgelöst.

Abgeordnete der Regierungspartei GNP halten den für den 29. Juni geplanten Anhörungstermin des parlamentarischen Ausschusses für Umwelt und Arbeit für nicht mehr nötig mit der Begründung, dass der Hanjin-Streik beendet sei.
Der ehemalige Wiedervereinigungsminister CHUNG Dongyoung, der am 27. Juni vor Ort war, besteht jedoch darauf, dass der parlamentarische Ausschuss wie geplant den Firmenchef CHO Nam Ho anhören soll.

Die Kranbesetzung der KIM Jinsuk geht weiter

Der 35 m hohe Kran Nr. 85 ist seit 2003 ein legendärer Ort in der Geschichte der südkoreanischen Arbeiterbewegung. Hier nahm sich der Gewerkschafter KIM Ju-Ik sein Leben aus Protest gegen die Ignoranz der Firma, nachdem die Gewalt der Firma gegen seine Kollegen zu sehr angestiegen war. Durch seinen Tod wurde die Lage der Arbeiter von Hanjin in ganz Korea bekannt. Die Firma, die mit Schadenersatzforderung und Pfändungen den Gewerkschaftern das Leben schwer machte, gab damals nach. Seit zwei Jahren wird von Firmenseite propagiert, man möge die Firma freiwillig verlassen. Der neuen Subic-Werft auf den Philippinnen wurden reichlich neue Aufträge verschafft, während es bei der Pusaner Werft weniger wurden. Im Februar dieses Jahres wurde 170 Arbeiter gekündigt, die der "Empfehlung", die Firma freiwillig zu verlassen, nicht nachgekommen waren.
Den Kran Nr. 85 hält die Gewerkschafterin KIM Jinsuk seit 175 Tagen besetzt. Sie will nicht herunterkommen, bevor die angeblich betriebsbedingte Entlassung von 170 Arbeitern zurückgenommen wird. Auch bestreitet sie die Gültigkeit der Paraphierung durch den Gewerkschaftsvorsitzenden am 27. Juni.

Zunehmend werden Versuche gemacht, sie zu isolieren. Ihre Kollegen, die, um sie zu schützen, am 27. Juni auf den Kran geklettert waren, mussten wieder heruntersteigen. Die Firma hat den Strom im Kran Nr. 85 abgeschaltet und versprach, ihn wieder einzuschalten, wenn nur zwölf Arbeiter zurückblieben. Aber das Versprechen wurde nicht gehalten. Nach Angaben der Gewerkschafter und weiterer Bürger, die von der Hinhaltetaktik der Forma twittern, wird der Strom noch immer verweigert. Die Firma fordere nun weitere Reduzierung der Zahl der Anwesenden. Der Parlamentarier CHUNG Donggyoung kritisiert scharf die Isolationstaktik der Firma gegenüber KIM Jinsuk und fordert die Wiedereinschaltung des Stroms im Kran. Er wies darauf hin, dass selbst Kriegsgefangene Wasser und Strom bekämen.

Polizeieinsatz in Südkorea am 26.06.2011


In der Pusaner Werft derHHIC (Hanjin Heavy Industries & Construction Co., Ltd.) wird eine Polizeiaktion für Montag (27. Juni) angekündigt, was polizeiliche Übergriffe befürchten lässt. Denn polizeiliche Übergriffe sind in den letzten Jahren keine Seltenheit mehr.

Die angekündigte Räumungsaktion steht in der Kritik. Die Firma, die die Polizei gerufen hat, vermied laut unabhängigen koreanischen Medien bis vor kurzem das Gespräch mit den gegen die Entlassung protestierenden Arbeiter. Der Chef der Firma, CHO Nam Ho, hatte seine Teilnahme am Anhörungstermin im parlamentarischen Ausschuss für Umwelt und Arbeit kurzfristig abgesagt. Ein neuer Termin ist für den 29. Juni angesetzt. Der parlamentarische Ausschuss hätte mit seiner Entscheidung veranlassen können, die 170 gekündigten Arbeiter wieder einzustellen, was letzten Endes eine Räumungsaktion überflüssig gemacht hätte.

Bei dieser Polizeiaktion soll auch die etwa 170-tägige Kranbesetzung eines Vorstandmitglieds im Pusaner Büro der KCTU beendet werden. KIM Jinsuk, die seit über 5 Monaten den 35 m hohen Kran Nr. 85 besetzt hält, will nicht wieder herunterkommen, bevor die Kündigung der 170 Arbeiter zurückgenommen wird.
Politiker, Künstler und Bürgerinitiativen in ganz Korea fürchten, dass diese Polizeiaktion ausufern könnte, und wollen die Arbeiter schützen. Sie fordern via Internet die Pusaner Polizeibehörde zur Zurückhaltung auf.

Zusatzinformation: http://www.doam.org/pr_fs_hanjin.html 

 

 

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KIM Jin Suk

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