130 Jahre: Verlautbarung für die Presse

130 Jahre Deutsche Ostasienmission

Am 29. September 2014 feierte die DOAM ihr 130jähriges Jubiläum. Gegründet wurde sie 1884 in Weimar. 
Zum 120jährigen Jubiläum veranstalteten SOAM und DOAM gemeinsam ein Symposium in Weimar. Zum 125jährigen Jubiläum lud die SOAM nach St. Gallen ein. 2014 lud der Vorstand zu einer Feierstunde nach Wittenberg ein - im Vorlauf zur Studientagung in der Ev. Akademie.

Grußworte von SOAM, EMS und BMW standen auf dem Programm, sowie kurze Rückblicke in die jüngere Vergangenheit der DOAM:  zu Kampf für Menschenrechte und Demikratie in Süd-Korea, zu Studienprogramm in Kyoto (jap. Religionen) und zur Friedensarbeit in der DDR.
Den Festvortrag hielt Prof. Dr. F. Enns, Vorstandsmitglied, über "Der Ökumenische Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens – mit Leben gefüllt!".

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Ein Baum wird gepflanzt


 

 

Gerechter Friede in Ostasien

So lautete das Thema der Studien- und Begegnungstagung vom 29. September bis zum 1. Oktober 2014 in den Räumen der Evangelischen Akademie zu Wittenberg. Kooperationspartner waren die Deutsche Ostasienmission (DOAM), das Evangelische Missionswerk in Solidarität (EMS) und das Berliner Missionswerk (BMW). In der Unterzeile des Themas heißt es dann weiter "Pilgerschritte auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens". Diese Formulierung lässt erkennen, dass es hier um ein Weiterentwickeln der Gedanken der letzten Vollversammlung des ÖRK in Busan/Südkorea vom Herbst 2013 geht.

In der Tat waren auch einige Tagungsteilnehmende in Wittenberg damals in Busan dabei. Einer von ihnen, Prof. Fernando Enns (Hamburg), hielt den Vortrag "Der ökumenische Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens – mit Leben gefüllt!" Der geopolitische Fokus der Tagung lag auf der koreanischen Halbinsel und auf Japan. Dr. Hans-Joachim Schmidt,(Hessische Stiftung Frieden- und Konfliktforschung) referierte über das Spannungsfeld Ostasien, über Akteure, Interessen und Bredrohungen. Daran schloß sich der extra aus Korea angereiste Pfr. KIM Kyoung-Jung, der über Kriegsdienstverweigerung in Südkorea Auskunft gab – ein öffentliches Tabuthema im Süden der Halbinsel, das auch aus diesem Grund damals auf der Vollversammlung nur ganz am Rande verhandelt werden konnte. Für den europäischen Blick sorgte dabei Pfr. Friedhelm Schneider vom European Bureau für Conscientious Objection, Brüssel. Ein anderes "heißes Eisen" hatte der Politikwissenschaftler Prof. KIDO Eiichi aus Osaka im Gepäck. Sein Thema war die "Friedensverfassung oder Remilitarisierung der Gesellschaft" in Japan. Gerade die Streichung im Artikel 9 der japanischen Verfassung – "Verzicht auf Krieg" - , aber auch den allgemeinen Rechtsrück und die usländerfeindlichkeit gegenüber Minderheiten im Land sieht Prof. KIDO als alarmierende Veränderungen an.

Gegen Ende der Tagung stand ein offener Brief zur Diskussuíon, der die Angeschriebenen zu Gespräch über Kriegsdienstverweigerung und eine friedensverfassung einladen will.

Am ersten Abend gab es einen Festakt zum 130-jährigen Jubiläum der Ostasienmission, die am 4. Juni 1884 als Allgemeiner Evangelisch Protestantische Mission-Verein (AEPMV) in Weimar gegründet wurde und bis 1924 auch so hieß. In Erinnerung an dieses Jubiläum wurde am Ende der Wittenberger Tagung im Namen der DOAM im Luthergarten ein Apfelbäumchen gepflanzt.

Was wäre für eine lebendige Missionarbeit symbolträchtiger als ein lebender Ort des Gedenkens - der auch noch Früchte trägt?!