2012: Freundeskreis - Integration ins BMW

Mitglieder des Freundeskreises, nach der Vollversammlung am 2.6.2012

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Christoph-Heinrich Foerster schreibt am Dienstag, 5. Juni 2012

Liebe Freunde der Ostasienmission!
Nach dem eindrucksvollen, schönen Gottesdienst, den wir Anfang Mai zusammen mit der Han-In-Gemeinde, der japanischen Gemeinde und der chinesischen Gemeinde in der Kirche am Hohenzollerndamm feiern konnten und dem ökumenischen Gottesdienst an Pfingstmontag vor dem Rathaus Schöneberg, an dem die japanische Gemeinde und eine Schöneberger koreanische Gemeinde beteiligt waren und der Pastor der amerikanischen Gemeinde predigte und unter dem Eindruck des Pfingstgeschehens den personalen Charakter des Glaubens betonte, der von einem Begriff des Privaten – Glaube sei Privatsache – zu unterscheiden sei, der sich aus der Öffentlichkeit und der gesellschaftlichen Verantwortung zurückziehe, haben wir Anfang Juni bereits das nächste für uns im Freundeskreis einschneidendere und weiter reichende Ereignis mitzuteilen.

Am 2. Juni haben sich acht Personen zur Vollversammlung des Freundeskreises im Kapellensaal der Stiftung Lazarus in der Bernauerstraße getroffen, zu der ich im Namen des Vorstandes eingeladen hatte. Ich war dankbar für die schriftlichen und mündlichen Rückmeldungen. Sie drücken das nach wie vor vorhandene Interesse aller Freunde an dem aus, was uns mit den Partnerkirchen in Ostasien verbindet, bin aber ganz sicher, daß wir die notwendigen Entscheidungen zur rechten Zeit vorbereitet und getroffen haben.

 

Was ich in der Vorschau auf diesen Tag zusammen mit der Einladung nach Berlin in der schriftlichen Einladung beschrieben habe, das haben wir in genau dieser Weise auch gemacht. Es war aus dem vergangenen Jahr zu berichten. Frau Wolligand hat uns die Jahresrechnung vorgetragen. Es war Entlastung zu erteilen. Und es war die zukünftige Arbeit und die Verbindung, die für die Arbeit untereinander notwendig ist, zu besprechen.

 

Wir haben beschlossen, das Konto des Freundeskreises in die Verantwortung des Berliner Missionswerkes zu übergeben und den Freundeskreis aufzulösen zugunsten einer Neuordnung im Rahmen der Abteilung Ostasien im Berliner Missionswerk als Netzwerk.

In einer kleinen Andacht habe ich Losung und Lehrtext des Tages aufgenommen und ausgelegt. Ich nenne hier nur die Losung: „Siehe, die Furcht des Herrn, das ist Weisheit, und Meiden des Bösen, das ist Einsicht". Mit diesem Satz wird in Hiob 28 gleichsam die Summe formuliert für das Leben, das ein Mensch im Angesicht Gottes führt, als Schlusssatz des Liedes von der Weisheit Gottes. Während es Einsicht gewinnen mit der Erfahrung zu tun hat, die wir im Lauf unseres Lebens gewinnen können, ist Weisheit fest verankert in der Furcht Gottes. Sie ist Frucht der Gottesfurcht, d.h. des Gehorsams gegenüber seinem Wort und des Lebens unter und mit seinem Wort.

Als Pfarrer der EKBO, der seine gesamte Dienstzeit in Westberlin verbracht hat und seit der zweiten Hälfte der Siebziger Jahre Verbindung zu Gundolf Amme hatte, weil es eine sich in regelmäßigen Treffen manifeste Verbindung zwischen den Kirchenkreisen Kreuzberg und Weißensee gab, habe ich gerne nach Gundolf Ammes Tod den Auftrag übernommen, den Freundeskreis zu begleiten, den er zusammen mit seiner Frau so treu zusammengehalten und vor allem Verbindung zu den Gemeinden in Japan gehalten hat. Dankbar bin ich, daß nun eine neue Etappe erreicht ist und ich den Auftrag zurückgeben bzw. in andere Hände übergeben darf.

Besonders möchte ich aber allen danken für die Begleitung und Resonanz in den Jahren, in denen ich diese Aufgabe übernommen hatte. Ich habe das nie als etwas Selbstverständliches betrachtet, sondern als das nicht Selbstverständliche, das ich immer wieder von neuem nur mit großer Dankbarkeit annehmen konnte.

Mit diesem Beschluß wird auch der Vorstand des Freundeskreises seine Arbeit beenden. Wir werden sicher alle, die darin mitgewirkt haben, uns auch in Zukunft im Rahmen des Netzwerkes in der einen oder anderen Weise wiederfinden oder begegnen. Frau Wolligand ist dankbar, daß sie nicht mehr ganz allein die Verantwortung für die Rechnungsführung tragen wird. Wir können ihr nicht genug danken für ihre Treue und ihren Einsatz. Im Berliner Missionswerk wird das Konto auch weiterhin dafür stehen, daß jene Arbeit weiterhin getan werden kann, die den Freunden am Herzen lag und die sie mit ihren Spenden oder Beiträgen gefördert haben. In dem Freundesbrief der DOAM oder in der Publikation des Berliner Missionswerkes „Mission" wird es sobald als möglich zu finden sein.

Die Herbsttagung der DOAM, die in diesem Jahr in einer sehr schön gelegenen und gut erreichbaren Tagungsstätte am Seddiner See in der Nähe Potsdams stattfinden wird, wird sicher eine Gelegenheit sein sich wiederzusehen. Auch die länderspezifischen Tagungen sind immer wieder interessant und geeignet, die Begegnung mit den Partnerkirchen zu ermöglichen oder zu vertiefen.

Diejenigen, die eine entsprechende Adresse haben, werden diesen Brief als eMail bekommen. Alles anderen werde ich auf dem üblichen Postweg versenden, zum letzten Mal in dieser Funktion.

Ich bin zuversichtlich und gewiß, daß wir nicht nur aus der Gnade des Herrn leben, sondern daß wir auch weiterhin miteinander teilen und kommunizieren können, was wir seiner Güte, Treue und Gnade verdanken.

Mit dem Monatsspruch, einem Wort des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth, in dem er in allerknappster Weise ausdrückt, was er dem Gekreuzigten und Auferstandenen verdankt:

Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin" grüßt Sie in treuer Verbundenheit
Ihr
Christoph Foerster