Meditation: Offenbarung 1,18

Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache (EGDS) Peking, China
Homepage: www.christliche-gemeinden-peking.de
Email: dt_gemeinde_peking@hotmail.com

Karfreitag
Evangelischer Gottesdienst mit Abendmahl
18.04.2014, 19.00 Uhr

Ostersamstag
Katholische Messe zur Osternacht
19.04.2014, 19.00 Uhr

Ostersonntag
Evangelischer Gottesdienst mit Abendmahl
Mitwirkung der Deutschen Kantorei Peking
20.04.2014, 10.00 Uhr

Bibelwort für Karfreitag:
Also hat Gott die Welt geliebt, das er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Johannes 3, 16


Biblischer Wochenspruch für die Osterwoche:

Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.   Offenbarung 1,18

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
liebe Brüder und Schwestern,

das Vorferien - rat race in der Botschaftsschule ist gestern zu Ende gegangen, zu Erledigendes türmt sich auf meinem Schreibtisch incl. der Vorbereitungen für die kommenden Gottesdienste (Karfreitag und Ostern sind in China keine Feiertage) - , und in ein paar Tagen fliege ich zur EKD-Konferenz der deutschen Pfarrer in Fernost. …

Pausenlos – das wäre eines der Worte, das ich (neben z.B. spannend oder erfüllend) für das Leben hier wählen würde.

Einer meiner Kollegen in der Coaching Profession fragte mich vor einigen Tagen: „Was bedeutet für Dich Karfreitag? Wo werden für Dich in Deinem Alltag Karfreitag und Ostern real?“ Eine gute Frage ist das, aus dem Bereich, den wir Spiritual Coaching nennen. Ich musste überlegen, denn so gleich fiel mir die Antwort nicht ein. Aber eine habe ich gefunden: Die Pausenlosigkeit. Die Pausenlosigkeit ist das Kreuz, das ich hier auf mich genommen habe und jeden Arbeitstag neu auf mich nehme, zusammen mit vielen anderen tausenden Expats und vielen Millionen Chinesen. Wir haben keine Zeit um zu verdauen. Wir nehmen uns kaum Zeit, um die Erlebnisse und Erfahrungen eines Tages zu betrachten, auszuwerten, in die Hand zu nehmen und als Dünger auf unseren Lebensacker zu werfen. Ein anderes Bild: Ruminatio ist einer der Kernbegriffe des geistlichen Lebens. Das Wort bedeutet: Wiederkäuen. Genau: An den Kühen sollten wir Schnellstlebende uns ein Beispiel nehmen.

Jesus ging immer wieder mal auf einen Berg oder in die Wüste, um sich der Überfülle zu entledigen, sich leer zu machen, Raum zu schaffen für Gott, „der unseres Lebens Mitte ist“ (so heißt es im Tagzeitengebet).
- Wo ist die kühlende Luft eines Berges, auf dem Du Dich frei schaffst von allem, was „da unten“ kocht und brodelt? (am Nordostrand von Peking zB: der Feng Huang Ling – Phienix Mountain).
- Wo findest Du einen leeren Raum, der Dich empfangsbereit macht für das Wesentliche? (das kann, zu bestimmten Zeiten, sogar in der eigenen Wohnung sein).

Wir haben die Möglichkeit, Zeiten und Räume zu schaffen, in denen wir diesen Fragen nachgehen können. Unsere Gottesdienste sind solche Möglichkeiten, genauso aber auch Wanderungen, Momente der Stille mitten im Tagesablauf (oder das Durchatmen, Pause machen beim Lesen dieser Gemeinde-email).

Ich möchte ihnen für den heutigen Karfreitag und für die Ostertage sieben Fragen mit auf den Weg geben:
- Was möchtest Du Jesus von Deinen Lasten mitgeben auf seinem Weg ans Kreuz?
- Was ist tot in Deinem Leben und wovon willst Du Dich verabschieden?
- Wie trauerst Du?
- Du begegnest dem Engel im leeren Grab; was sagt er Dir?
- Wonach sehnst Du Dich mit ganzem Herzen?
- Was möchtest Du ausgiebig feiern?
- Wie gestaltest Du Dein ewiges Leben?


Mit herzlichen Segensgrüßen und dem untenstehenden osterfrohen link aus Smogtown Beijing,
http://www.youtube.com/watch?v=_gPPJdLL0OY

Ihr    Pfarrer Karl-Heinz Schell

Der Herr ist auferstanden!
Er ist wahrhaftig auferstanden - Halleluja!

Meditation zu Karfreitag

(erhalten von Pfarrerin Dr. Annette Mehlhorn, Shanghai)

Da wird jemand erhoben
auf ein Podest gestellt
ins Rampenlicht gerückt
der Rote Teppich ausgerollt
im Hoffen, er oder sie möge alle erlösen.

Und wenn die Sehnsucht kippt
wenn nicht alles rund läuft
wird ein Sündenbock gesucht
spricht der Hass
ist einer an allem schuld,
lässt man jemanden über die Klinge springen.

Drum buchstabiere ich meine Sehnsucht
schlucke den Zorn in homöopathischen Dosen
öffne das Beschwerde- und Meckerbuch:
Seite für Seite gefüllt mit Wut und Enttäuschung.

Antriebskraft Passion sucht einen Ort
für Leidenschaft und Hingabe
irrend, ziellos, ins Leere laufend niemals.
Passion: Gott geht mit. Gibt sich hin.
Für mich und meine Sehnsucht.

Amen.

Meditation zum Auferstehungsfest

(von Hilde Domin , der 2. Teil ihres Gedichtes „Die schwersten Wege“)

Nimm eine Kerze in die Hand
wie in den Katakomben,
das kleine Licht atmet kaum.

Und doch, wenn du lange genug gegangen bist,
bleibt das Wunder nicht aus,
weil das Wunder immer geschieht,
und weil wir ohne die Gnade
nicht leben können:
die Kerze wird hell vom freien Atem des Tags,
du bläst sie lächelnd aus
wenn du in die Sonne trittst
und unter den blühenden Gärten
die Stadt vor dir liegt,
und in deinem Hause
dir der Tisch weiß gedeckt ist.

Und die verlierbaren Lebenden
und die verlierbaren Toten
dir das Brot brechen und den Wein reichen –
und du ihre Stimmen wieder hörst
ganz nahe
bei deinem Herzen.

Amen.






Wochensprüche

HEUTE, 8. Februar 2015, findet der Abschiedsgottesdienst von K.-H. Schell in Peking statt.
WIR DANKEN IHM FÜR DIE GEISTLICHE NAHRUNG, DIE ER JAHRELANG VERMITTELT HAT.

Die Wochensprüche werden von Pfr. Dr. Karl Heinz Schell in Beijing für seine dortige deutsche Gemeinde geschrieben.

 

Ev. Gottesdienste finden in der Dt. Botschaft statt.

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