2014: Der Weg zum KTSI

Der Weg zum koreanischen theologischen Forschungsinstitut

Um 1968 nahm der damalige Vorsitzende der DOAM, Prof. Dr. F. Hahn Kontakt zu seinem Studienfreund, Prof. Dr. AHN Byung Mu auf um zu erfahren, ob und was die DOAM in Korea tun könnte auf der Grundlage einer Partnerschaft (partnership in mission). Die Ostasienmission (OAM) wurde 1884 in Weimar gegründet und entsandte Missionare nach China und Japan. Anders als die älteren Missionsgesellschaften sollte jedoch Missionsarbeit nur auf der Grundlage vorausgegangener intensiver Studien von Volk und Land (China bis 1957; Japan bis heute als Christian East Asia Mission) erfolgen. Die Wurzeln dafür lagen im liberalen theologischen Denken jener Zeit. Es war schließlich eine Vorstufe zur späteren partnerschaftlichen Mission. Darum sollte in Südkorea keine Mission nach dem veralteten Muster begonnen werden.

Die Zusammenarbeit zwischen DOAM und Prof. Ahn hat sich schnell entwickelt: das KTSI wurde aufgebaut und später die diakonia Schwesternschaft. Das KTSI ist mehrmals umgezogen bis es endlich in Aunae eine Heimat fand. Bei der ganzen Entwicklung hat die DOAM (und mit ihr deutsche Kirchen und Missionswerke) das Projekt ideell und finanziell unterstützt.

In dieser Zeit, also zwischen 1968 und 1972, vereinigte sich die DOAM mit andern Missionsgesellschaften und Landeskirchen in Südwestdeutschland zum Evang. Missionswerk in Südwestdeutschland (EMS) und übertrug wesentliche Aufgaben an diese Institution (in Zusammenarbeit mit dem Berliner Missionswerk BMW).

Nach Prof. Ahns frühem Tod und der Verkleinerung des KTSI ließ das Interesse an der weiteren Entwicklung des KTSI bei EMS und BMW nach - und wäre ganz eingegangen, wenn sich die DOAM nicht der Kommunikation angenommen hätte. Hier hat Pfr. Albruschat eine wichtige Rolle gespielt durch Besuche und Briefe mit Prof. Dr. CHAI Sooil und Prof. Dr. KIM Sung Jae. Besonders Prof. Kim war immer bereit, diesen Kontakt am Leben zu erhalten.

Die diakonia-Schwesternschaft hat durch ihre Beziehungen zu den Diakonissen-Mutterhäusern in Deutschland seither schnell einen festen Platz gewonnen. Anders das KTSI. Hier gab es keinen wissenschaftlichen Austausch zwischen Theologen in Korea und Deutschland. Die Minjung-Theologie lernte man in Deutschland nicht über Institutionen kennen, sondern ausschließlich über Personen wie Prof. Ahn und viele andere. Dazu kam, dass in den 80-90er Jahren viele junge kor. Theologen ihre Dissertation an deutschen Universitäten zur Minjung-Theologie ablieferten. Das KTSI war hier nicht direkt involviert.

So geriet das KTSI in Deutschland weithin in Vergessenheit. Nur die DOAM hat das Institut nicht vergessen. Dazu gehört auch die Sorge um das große Berggrundstück in Byeoncheon (bei Cheon-an). Erleichtert waren wir, als wir bei der Vollversammlung des ÖRK min Pusan davon hörten, dass die "Friedenschule" von Pfr. Kim Interesse an dem Grundstück und seinen Häusern hat (die diakonia-Schwestern waren bereits ausgezogen). So tritt in gewissem Sinn anstelle des KTSI jetzt diese Friedensschule in unser Blickfeld. Denn das Ziel und die Aufgaben, die sich diese Schule gestellt haben, sind das, was heute wichtig ist für Kirche, Gesellschaft und Politik in Korea. Wir möchten solche Friedensarbeit im Blick auf die Wiedervereinigung Koreas begleiten.
(2014 PS)

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Die Straße nach Aunae/zum KTSI, jetzt zur Ahimna-Friedensschule


Es ist ein weiter Weg nach Aunae....







KTSI

KTSI

Diakonia
Haus der Spiritualität u. des Friedens
Forschnugsinstitut für eine künftige Kultur

Direktor

Der erste Direktor war der Gründer des KTSI, Prof. Dr. AHN Byung-Mu.

Er wurde in Nordkoera geboren und musste während des Koreakrieges in den Süden flüchten. Studierte Theologie am Hanshin Theol. Seminar in Korea, später in Japan und ging in den 60er Jahren nach Heidelberg. Hier traf er auf Ferdinand Hahn und SATAKE Akira, die alle drei bei Günter Bornkamm pormovierten.


Der erste Nachfolger von Dr. AHN wurde Prof. Dr. CHAI Soo-Il, der ebenfalls in Heidelberg (und Hamburg) studiert hatte. Er übernahm den Lehrstuhl für Missionswissenschaft und Ökumensiche Theologie an der Theol. Fakultät der Hanshin-Universität. Dr. Chai ist heute Präsident der Hanshin-Universität.

person chai 2004

Nach ihm kam Prof. Dr. KIM Sun-Jae, der einige Jahre enger Mitarbeiter des Präsidenten KIM Dae-Jung in verschiedenen Positionen war.

person kimsunjae 2004