2016: Freiburg und die Trostfrauen
"Trostfrauen" - "Comfort Women"
Quelle: Deutsche Welle. 21.098.2016
Mit freundlicher Genehmigung der Autorin
Freiburg und die Trostfrau
von Esther Felden
Ein koreanisches Mädchen mit verkrampften Händen, in Bronze. Stellvertretend für alle Zwangsprostituierten in japanischen Militärbordellen im Krieg. So eine Statue sollte bald in Freiburg stehen. Aber es gab Ärger.
Als ihm vor wenigen Wochen der Bürgermeister von Suwon - der neuen Freiburger Partnerstadt in Südkorea - am Telefon vorschlug, eine sogenannte "Trostfrauen-Statue" in seiner Stadt aufzustellen, da sagte der Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon spontan "Ja".
Es wäre die erste derartige Statue in Europa. In den USA, in Kanada und Australien stehen schon welche, und natürlich in Südkorea. Auf einer Delegationsreise nach Suwon hatte der Grünen-Politiker in einem städtischen Park selbst ein solches Denkmal gesehen. "Der Anblick hat mich berührt", sagt er.
Die sitzende Statue mit den ernst blickenden Augen symbolisiert ein ganz dunkles Kapitel der asiatischen Kriegsvergangenheit. Sie steht stellvertretend für geschätzt 200.000 meist koreanische Mädchen und Frauen, die während des Zweiten Weltkrieges in japanischen Frontbordellen ausgebeutet und zum Sex gezwungen wurden. Schläge, Folter, Vergewaltigung. Tagtäglich. Dazu die seelischen Wunden. Experten schätzen, dass mehr als zwei Drittel der Opfer die Torturen nicht überlebten und vor Kriegsende starben, beispielsweise an Krankheiten. Viele begingen auch aus Verzweiflung Selbstmord.
Offene Wunde seit mehr als 70 Jahren ...
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