Wir gedenken des 18. Mai 1980
Quelle: Korea Peace Foundation, Seoul, 18. Mai 2009
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Ah, Gwangju, du das Kreuz der Nation
Kim Joon-Tae
Ah, du, Gwangju, Berg Mudung Die Stadt unserer ewigen Jugend Bitter Weinende zwischen Tod und Tod Wo sind unsere Väter hingegangen Wo sind unsere Mütter hingefallen Wo sind unsere Söhne umgekommen und begraben Wo liegen unsere hübschen Töchter mit dem offenen Munde Wo sind unsere Seelen in Stücken zerstückelt und zerstreut Die Stadt Gwangju, Die Gott und die Vögel verlassen haben Die aber unsere blutige Stadt In der nur die menschlichen Menschen Morgens und abends überleben Hingefallen, niedergeschlagen, aber wieder aufstehen Du Phönix, Phönix, Phönix Der du versuchtest dem Tod durch den Tod zu trotzen Durch den Tod das Leben wiederzufinden Ah, eine Stadt im Süden lauter Schreie Ah du Fahne, Flagge der Freiheit Der Menschen Der verhärteten Geschwulste Die Fahne, die niemand zerreißen konnte In der Zeit Da die Sonne und der Wind herabgeschüttelt wurden Alle Gebirge jener Zeit einander fälschlicherweise überragten Ah, unsere Stadt, Gwangju Gwangju Auch wenn unsere Lieder, Träume und Liebe Wie durch die Wellen hin und her geschoben Oder herabgefallen wie die Gräber Der todverurteilte einzige Sohn Gottes Mit vollen Wunden am Körper
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Steigend auf den Hügel Golgatha Über den Berg Mudung Das Kreuz auf sich tragend Sind wir doch tot gelegen Sind wir nicht mehr in der Todeslage Dass wir nicht mehr dieses Land lieben könnten Dass wir nicht unsere Kinder mehr lieben könnten Auf den Strassen Chungjang, Gumnam In den Stadtbezirken Hwajung, Sansu, Yongbong Jisan, Yang, Gyerim Und, und, und... Ah, du der Wind Der du unser Blut, unser Fleisch verschlungen hast Das vergängliche Vergehen der Zeit Dürfen wir nur liegend, auf dem Boden liegend Weinen und trauern Wie können wir Angst und unser Leben atmen Ah, die Überlebenden Lassen ihren Kopf fallen Wie die Schuldigen, als Sündergewordenen Alle Die hinterbliebenen, die am Leben erhaltenen Von der Furcht (Gewissenskonflikt) befallen Den Reis einzunehmen ohne Wehmut Vor dem Schüssel Haben sie nur Angst, nur Angst... (Ah, ich war draußen Im Warten auf dich, mein Liebling Und bin gestorben Warum ist mein Leben beraubt worden Wir waren eine glückliche Familie Wenn wir auch in einer schlichten Mietwohnung lebten Ich wollte dir gut gefallen Ich wollte dir Gutes tun Ah, mein Liebling! Ich bin eben tot Als schwangere Frau Bin einfach so tot gelegen, Liebling! Bitte um Entschuldigung, Liebling! Habe ich dich getötet?
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Ich habe genommen mein Leben Auch dein Alles Deine Jugend, deine Liebe Schließlich deinen Sohn Ah, habe ich dich getötet?) Ah, Gwangju, Berg Mudung Die Stadt unserer ewigen Jugend Die weißen Kleider vom Wind fliegen lassende Den Tod und den Tod durchdringende Du Phönix, Phönix Der Gottes Sohn dieser Nation Der du das Kreuz des Landes tragend Über den Hügel Golgatha kommst Lebt Jesus bis heute Der einmal getötet Aber einmal auferstanden Aber, unsere wahre Liebe Die hundertmal wieder auferstehen wird Auch wenn wir soviel umgebracht würden Unser Feuer, unsere Herrlichkeit, unsere Schmerzen Wir fliegen nun, die wir am Leben bleiben, überleben Wir sind nun noch gesünder, stärker Wir küssen die Sonne und den Mond Am blauen Himmel, den wir erreichen Gwangju, Berg Mudung Ah, unsere ewige Parole, Fahne Unser Traum, unser Kreuz Die sich immerwährend verjüngende Stadt Immer wenn die Zeit vergeht Wir sind fest miteinander verbunden, fest Hand in Hand, fest, stehen wir gemeinsam auf.
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