Köln/Bonn: Einführung Pfr. SAITO Atsushi

Nach 2-jähriger Suche nach einem Nachfolger für Pfr. Hayashibara konnte endlich am 17. Juni 2012 der neue Seelsorger der Gemeinde in einem feierlichen Gottesdienst eingeführt werden.

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Leitung des Gottesdienstes: Frau Reiko Müller-Shiba
Organistin: Frau Shoko Shida-Ranta

Die Einführung wurde gemeinsam vorgenommen:
Landespfarrer Markus Schaefer (Landeskrichenamt der Ev. Kirche im Rheinland)
Pfarrerin Ulrike Gebhardt (Bonhoeffer-Gemeinde in Köln-Lindenthal)
Pfarrer Makoto KATO (Exekutivsekretär der Vereinigten Kirche Christi in Japan)

Pfr. SAITO legte seiner Predigt zwei Texte zugrunde: Jesaja 55,1-5 und Epheser 2,17-22
Der Predigt gab er die Überschrift:  Gottes Hausgenossen.

Gottes Hausgenossen

Altes Testament: Jesaja 55, 1-5 (Luther- Übersetzung)

Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch!
Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben.
Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen, euch die beständigen Gnaden Davids zu geben. Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt, zum Fürsten für sie und zum Gebieter. Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des Herrn willen, deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat.

Neues Testament: Epheser 2, 17-22 (Luther- Übersetzung)

Und er ist gekommen und hat im Evangelium Frieden verkündigt euch, die ihr fern wart, und Frieden denen, die nahe waren. Denn durch ihn haben wir alle beide in einem Geist den Zugang zum Vater. So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinandergefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn. Durch ihn werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist.

 

Ich freue mich, Sie heute anlässlich meiner Einführung in diese Gemeinde so zahlreich begrüßen zu dürfen.

Durch Gottes tiefen Willen bin ich berufen worden, als Prediger sowie als Seelsorger in die Japanische Christliche Gemeinde Köln/ Bonn zu kommen. Gerade jetzt wird mir die große Bedeutung für meine Tätigkeit als Diener Gottes, der Kirche sowie der Gesellschaft erneut bewusst. Aber ich glaube fest an Jesu Wirken, das mich von jeglicher Last befreit, und vertraue mich ihm an, wenn ich meiner täglichen missionarischen Arbeit nachgehen werde.

Ich bezeichnete mich soeben als jemand, der Gott, Kirche und Gesellschaft dient. Wie dieser Dienst im Einzelnen konkret aussieht, wird sich je nach Gegebenheit auf verschiedenste Weise zeigen. Wenn wir aber als Diener Gottes seinem Willen folgen wollen, müssen wir wissen, dass Gott jedem einzelnen von uns eine Quelle gegeben hat, aus der wir schöpfen, um überhaupt dienen zu können. Bei der Quelle handelt sich dabei um nichts anderes als um das Wort Gottes, die Bibel. Als Diener des Wortes, durch das Gott uns seinen Willen mitteilt, dienen wir der Kirche, die Gott durch Jesus aufgebaut hat, und auch der Welt, die Gott so sehr liebt.

Daher liegt unsere (des Pfarrers und der versammelten Gemeinde) wichtigste Aufgabe darin, der Bibel konsequent Respekt und Vertrauen zu schenken, dem Wort aufmerksam zu lauschen und dadurch Gottes Wort zu hören und in Wort und Tat miteinander zu teilen.

Gottes Wort bereichert unsere Seele, und dadurch wird uns versprochen, zu Menschen zu werden, die das Leben genießen können. Die Bereicherung basiert auf den einladenden Worten Gottes: „Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben!" aus Jesaja 55,3. Daraus resultiert der Dienst des Predigers, Gottes Wort zu hören, und auch der Dienst jedes Einzelnen der Gemeinde, für die Gott durch den Prediger spricht. Durch diesen Dienst an Gott wissen wir, dass wir von ihm genährt werden, und können den Reichtum, das Leben zu genießen, spüren.

Uns wird klar gemacht, dass wir Gottes Reichtum auch ohne Bezahlung erhalten. Es heißt: „Und die ihr kein Geld habt, kommt her". Gott sagt uns damit, dass es etwas gibt, das wichtiger ist als materieller, wirtschaftlicher Reichtum. In dieser Welt, in der oft geglaubt wird, dass finanzieller Wohlstand das einzig Wahre sei, erquickt Gottes Wort wie geistige Nahrung aus einer heilenden Quelle all unsere dürstenden Herzen, ohne jegliche Diskriminierungen zu schüren. Durch diese geistige Nahrung kommen wir im Alltag über Widrigkeiten, Schmerz und Leid hinweg, da wir Gottes unendlicher Zuwendung sicher sein und den ersten Schritt in die Zukunft wagen können. Die Essenz des alttestamentarischen Propheten Jesaja bezüglich Gottes Wunsch könnte man in diesen einen Satz fassen: „Hoffnung durch das Hören von Gottes Wort". Wir als Gemeinde wollen auch die von Jesaja vermittelten Worte Gottes glauben und wünschen uns von Herzen, dass unsere Kirche eine Gemeinde ist, die auch in Zukunft Tag für Tag voller Hoffnung das Evangelium leben möge.

Außerdem sagt uns der Christus-Verkünder Paulus, dass eine „versammelte Glaubensgemeinde" eine Gruppierung sei, die die gleichen Charakteristika aufweise wie eine „Familie". Stellen wir uns unsere jeweiligen Familien einmal vor. In jeder Familie gibt es verschiedene Szenarien. Mal verbünden sich die Familienmitglieder und befassen sich gemeinsam mit einer Angelegenheit; mal gibt es spektakuläre Streitigkeiten. Eltern erziehen ihre Kinder durch Wort und Tat, da sie sich ihre Entwicklung zu Herzen nehmen. Kinder vertrauen ihren Eltern, nehmen ihre Erziehung an und gehen ihrer Wege in Richtung Selbstständigkeit. Bei Krankheit weiß man die gegenseitige Hilfsbereitschaft und den Trost durch den anderen zu schätzen. Auch wenn Ereignisse ein Verhältnis unüberwindbar zu zerstören drohen, kann es vorkommen, dass man sich Zeit nimmt, eigene Standpunkte zu überdenken, um als Familie wieder zueinander finden zu können. Andersherum kommt es vielleicht auch vor, dass man in der Familie seinen Egoismus durchsetzt und auf die Großzügigkeit des anderen vertraut. Oftmals merkt man gerade in solchen Situationen, mit welcher Liebe und Großmut die Familie einen auffängt, und das gibt wiederum Trost und Kraft.

Genau dieselben Dinge kann man über die kirchliche Gemeinde sagen, die Gottversammelt hat. Eigentlich kann es sehr heikel sein, dass sich Menschen mit verschiedensten Lebensumständen an einen Ort namens Kirche, anlässlich eines Ereignisses wie dem Gottesdienst versammelt haben. Paulus sagt, dass Jesu Worte des erlösenden und befreienden Evangeliums sowohl an ferne als auch an nahe Menschen gerichtet seien. Diese Nähe bzw. Ferne bezieht sich natürlich nicht nur auf die geographische Entfernung. Hier ist ebenso die geistig-emotionale Entfernung gemeint. Dort, wo sich Menschen versammeln, gibt es immer ‚Temperaturunterschiede, also unterschiedliche Meinungen, Haltungen. Diese sollten als individuell gegebene Eigenschaften anerkannt und respektiert werden. Wir sind dennoch „Gottes Familie". Gott wünscht sich von uns Menschen, als durch ihn versammelte Gemeinschaft zu leben. Um diesen Wunsch zu verkünden, hat Gott die Kirche gebaut und den Grundstein Jesus gelegt, der als „Gottes Wort (Johannes 1,1)" der Kirche vorsteht. Diese Tatsache ist der einzige Beweis dafür, dass die Kirche „Gottes Familie" ist, in der wir aus noch so verschiedenen Standpunkten heraus eins werden, um Gottes Wort zu dienen.

Mögen möglichst viele Menschen in der Kirche als Familie in Frieden leben. Und auch wir, die wir hier versammelt sind, mögen uns der Freude bewusst werden, als Familie hier zu sein und dem Wort Gottes zu dienen.

Gebet

Herr, der du uns Gottes Familie geschenkt hast, bitte segne all das Wirken der Kirche in diesem Land. Auch unserer Gemeinde schicke viele Menschen und lasse sie teilhaben an der Freude durch Dein Wort.
Im Namen unseres Herrn Jesus Christus, der Oberhaupt und Grundstein unserer Kirche ist. Amen.

(Übersetzung: Chie FUJII)

 

Japanische Gemeinden

Japanische evangelische Gemeinden in Deutschland

Japanische Evangelische Gemeinde Köln/Bonn e.V.
D. Bonhoeffer-Kirche
An der Decksteiner Mühle 1, 50935 Köln
Gottesdienst an jedem Sonntag um 14:00 Uhr (für Kinder um 13:30)
Pfarrerin: SASAKI Ryoko
(Webpage)           http://koelnbonn.jp
(Gemeinde-Email) japevgemkoelnbonn@gmail.com
(Monatl. Newsletter, jap.) koelnbonn.geppo@gmail.com

 

Japanische Evangelische Gemeinde Berlin
Paul-Gerhard-Kirche Alt-Schöneberg
Hauptstrasse 47
10827 Berlin
Pfarrerin: AKIBA Mutsuko

 

Japanische Evangelische Gemeinde Frankfurt a.M.
Dorfkirche Alt-Hausen
Alt-Hausen 2
60488 Frankfurt am Main

SUZUKI Koichi †, Bad Soden
Pfarrer: P. Schneiss, Heidelberg
Diese Gemeinde hat sich 2017 aufgelöst, weil alle Gemeindeglieder verzogen sind.


 

Japanische Evangelische Gemeinde Stuttgart
Evang. Gemeinde Sommerrain
Mimosenweg 22
70374 Stuttgart
Pfarrer: ???

 

 


Pfarrer OGURI Ken
Köln/Bonn


Ehepaar Fujii