2015: Südkorea - 8000 Unterschriften aus aller Welt
Kriegsdienstverweigerung in Südkorea
Unterschriftenaktion
Quelle: www.Connection-eV.org/article-2189
Connection e.V. und War Resisters' International
In Südkorea mehr als 8.000 Unterschriften für das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung übergeben
Weitere Infos unter www.Connection-eV.org/article-2189
In einer gemeinsamen Aktion haben heute Connection e.V., die War Resisters‘ International, Amnesty International Korea und World Without War (Südkorea) über 8.000 Unterschriften aus 108 Ländern, auch von Parlamentariern aus Deutschland, der Europäischen Union und Südkorea, dem Verteidigungsministerium von Südkorea in Seoul übergeben. Die Organisationen fordern damit die Anerkennung der Kriegsdienstverweigerung sowie die unverzügliche und bedingungslose Freilassung der inhaftierten Verweigerer. Die Unterschriften wurden am Tag der Gefangenen für den Frieden, dem 1. Dezember, durch eine internationale Delegation mit VertreterInnen von War Resisters‘ International und Connection e.V. übergeben.
Schon vorab hatte es der Verteidigungsminister Südkoreas, Han Min-goo, abgelehnt, sich mit Vertretern einer Delegation der vier Organisationen zu treffen. Die Unterschriften wurden daher an der Pforte abgegeben. Catherine Hee-Jin Kim von Amnesty International Korea zeigte sich angesichts dieses Verhaltens der südkoreanischen Regierung bestürzt: „Es ist beschämend zu sehen, dass ein so wichtiges Anliegen, dessen Lösung mehrfach vom UN-Menschenrechtskomitee (z.B.
CCPR/C/106/D/1786/2008 vom 1. Februar 2013) angemahnt worden ist, nicht Ernst genommen wird.“
Sangmin Lee von World Without War betonte auf der heute vor dem Verteidigungsministerium durchgeführten Pressekonferenz, dass derzeit etwa 700 Kriegsdienstverweigerer in Südkorea in Haft sind. „Hier werden alltäglich junge Männer, die nur ihrem Gewissen gefolgt sind und keine Waffe in die Hand nehmen wollen, ihrer Zukunft beraubt. Sie werden stattdessen zu 18 Monaten Haft verurteilt, sind damit vorbestraft und unterliegen somit auch im Anschluss an die Haft weiterer Diskriminierung. Ich selbst musste und muss das erleben. Es war eine schwere Zeit im Gefängnis. Ich hoffe, dass andere Kriegsdienstverweigerer frei von diesen Repressionen sind. Ihre Strafverfolgung muss unverzüglich beendet werden!“
Rudi Friedrich machte für das internationale Kriegsdienstverweigerungsnetzwerk Connection e.V. deutlich, dass sich angesichts der schwierigen Situation für Kriegsdienstverweigerer in Südkorea immer mehr dazu entscheiden, ins Ausland zu flüchten und um Asyl nachzusuchen. „Auch eine sicherheitspolitisch angespannte Situation auf der koreanischen Halbinsel kann kein Grund sein, das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung vorzuenthalten. Dass sich zunehmend junge Männer entscheiden, die Ableistung des Militärdienstes zu verweigern und deswegen sogar das Heimatland verlassen, zeigt, dass die Unterstützung für den Kurs der südkoreanischen Regierung schwindet.“
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