Sinti & Roma - Gedenktage
27.01. Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz
08.04. Internationaler Romatag
16.05. Erste Deportationen
2/3.08. "Auflösung" von Auschwitz-Birkenau
16.12. Himmler-Erlass
27.01. Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz
Heute vor 65 Jahren wurden die noch im Lager Auschwitz und Nebenlagern verbliebenen Häftlinge durch sowjetische Truppen befreit.
Dieser Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus ist Anlass für uns und unseren Partner, das Buraku Befreiungszentrum unserer Partnerkirche in Japan, weiterhin für eine Ende jeglicher Diskriminierung einzutreten.
08.04. Internationaler Roma-Tag
Roma-Fahne, 1971
Am 8. April feiern Sinti und Roma in aller Welt. Im Jahr 1971 fand der erste internationale Roma Kongress in London statt, der zur Gründung der Internationalen Roma Union führte. Dieser Kongress lehnte die diskriminierende Fremdbezeichung durch das Wort "Zigeuner" ab und beschrieb das Ziel der Emanzipation der Sinti und Roma auf der lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Ebene. Das EMS fordert auf zur Solidarität mit Sinti und Roma in Deutschland und weltweit und gratuliert zum Feiertag am 7. April.
2013: Pressemitteilung, Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Die Pressemitteilung als pdf.
Nr. 7/2013 vom 5. April 2013
Internationaler Tag der Roma
Antidiskriminierungsstelle warnt vor Stigmatisierung / Lüders: Mit Zahlen keine Stimmung machen
Vor dem "Internationalen Tag der Roma" am Montag (8. April) hat die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, vor einer Stigmatisierung gewarnt. "Sinti und Roma sind die größte ethnische Minderheit in Europa. Viele von ihnen leben seit Jahrhunderten in Deutschland und sie gehören zu uns. Bis heute sind aber Ausgrenzung und Benachteiligungen wegen Vorurteilen europäische und deutsche Realität".
Lüders rief dazu auf, sich insbesondere in der Debatte um Einwanderung aus Südosteuropa an die Fakten zu halten. "Es ist wenig hilfreich, hier Menschen mit willkürlich interpretierten Zahlen zu verunsichern. Panikmache und Ausgrenzung ist hier der falsche Weg, Anerkennung und Integration bringen uns weiter." So war in den vergangenen Wochen etwa davon die Rede, im Jahr 2012 seien 180 000 Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien nach Deutschland gekommen. Diese Menschen wurden häufig pauschal als Armutszuwanderer beschrieben " Aber, dass
2011 mehr als 90 000 wieder abgewandert sind, weil es sich in der Mehrzahl um Studierende oder Saisonarbeitende handelt, wurde leider nicht deutlich genug kommuniziert", sagte Lüders. Zudem seien etwa vier Fünftel der zwischen 2007 und 2010 zugewanderten Bulgaren und Rumänen sozialversicherungspflichtig auf dem ersten Arbeitsmarkt beschäftigt.
Lüders lobte das Land Schleswig-Holstein, das den Schutz der Minderheit der deutschen Sinti und Roma kürzlich in der Landesverfassung verankert hat. Baden-Württemberg bereitet wiederum derzeit einen Staatsvertrag vor, um die Minderheitenrechte von Sinti und Roma festzuschreiben. "Ich wünschte mir, dass weitere Länder diesen guten Beispielen folgen", sagte Lüders.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wird in diesem Jahr einen Forschungsschwerpunkt auf Sinti und Roma legen. In einer umfassenden Studie werden darin Bevölkerungseinstellungen gegenüber Sinti und Roma erforscht. Die Studie wird im kommenden Jahr veröffentlicht.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) ist mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im August 2006 gegründet worden. Ziel des Gesetzes ist es, Diskriminierung aus rassistischen Gründen oder wegen ethnischer Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.
www.antidiskriminerungsstelle.de.
Pressekontakt:
Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Glinkastraße 24
10117 Berlin
Pressestelle: Sebastian Bickerich
Tel.: 03018 555-1805, Fax: 03018 555-41805, presse@ads.bund.de
16.05. > 1940 > 1944
Am 16. Mai jährt sich zum 75. Mal die erste familienweise Deportation von ca. 2.800 Sinti und Roma aus ganz Deutschland. Auf Grund eines Erlasses des Reichsführers-SS und Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern vom 27. April 1940 wurden Sinti und Roma an ihren Wohnorten inhaftiert. Auch aus dem Südwesten verschleppten die Nationalsozialisten ungefähr 800 Sinti und Roma vom Kleinkind bis zum Greis in das sogenannte Generalgouvernement nach Polen.
Der Hohenasperg war der Sammelpunkt für die Sinti und Roma aus der Pfalz, aus Württemberg und aus Baden. Nach vorherigen rassenkundlichen Untersuchungen wurden sie am 22. Mai 1940 mit einem Sonderzug nach Polen verbracht.
Ein zweiter wichtiger Anlass des Gedenkens, der beinahe in Vergessenheit gerät, ist der Widerstand der internierten Sinti und Roma am 16. Mai 1944, des im Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau errichteten Zigeunerlagers BII e. Die noch verbliebenen Sinti und Roma leisteten Widerstand mit Steinen und Werkzeugen gegen ihre drohende Vernichtung, so dass die geplante „Vernichtungsaktion“ zunächst abgebrochen wurde.
Später wurden die „Arbeitsfähigen“ in einer letzten Aktion in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Schließlich konnte das Zigeunerlager in der Nacht vom 2. auf den 3. August 1944 „liquidiert“ werden. Knapp 3.000 Menschen starben in den Gaskammern.
Die Gedenkveranstaltung mit Gedenkkonzert findet am Samstag, den 16. Mai um 18 Uhr im Kulturhaus RomnoKher in Mannheim statt.
2./3.8. Ende des "Zigeunerlagers" in Auschwitz-Birkenau
Auflösung des "Zigeunerlagers" in Auschwitz-Birkenau
Buraku in Japan, Dalit in Indien und Sinti & Roma in Deutschland bzw. Europa gehören zu den diskriminierten Minderheiten
2. August 1944: Auflösung des "Zigeunerlagers" in Auschwitz-Birkenau
16.12. Himmler-Erlass
16.12.2012 Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Sachsenhausen: Pressemitteilung usw.
Damit sich Völkermord niemals wiederholt, erinnern wir:
am 2. August 1944 wurden die 2900 in Auschwitz-Birkenau verbliebenen Sinti und Roma auf Befehl des Reichssicherheitshauptamtes ermordet. Der vorangegangene Versuch, 6000 Sinti und Roma am 16. Mai 1944 in den Gaskammern umzubringen, scheiterte am Widerstand der Häftlinge. Daraufhin wurden alle noch arbeitsfähigen Lagerinsassen selektiert und in andere Konzentrationslager überführt. Zurück blieben Frauen, Kinder, Alte und Kranke. Sie alle fanden in der Nacht zum 3. August den Tod in den Gaskammern in Auschwitz.
(Siehe auch http://www.ems-online.org/30.html)
In Birkenau
mit freundlicher Erlaubnis des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg