2014: Ravensburg Gedenken des AK

Sinti in Ravensburg
Schwäbische Zeitung, LOKALES, 22.05.2014
Sibylle Emmrich

Arbeitskreis erkundet die Situation der Ravensburger Sinti

Magdalena Guttenberger führt durch den Ummenwinkel und beklagt sich über fortwährende Diskriminierung



Ravensburg sem Auch 70 Jahre nach der rassistischen Verfolgung und Vernichtung der Sinti und Roma im NS-Regime gibt es immer noch Diskriminierung und Vorurteile. Dem will der Arbeitskreis „Sinti/Roma und Kirchen in Baden-Württemberg“ entgegenwirken. Unter Vorsitz der evangelischen Pfarrer Paul Schneiss aus Heidelberg und Andreas Hoffmann-Richter aus Ulm tagte der Arbeitskreis jetzt in Ravensburg.
Einführend gab die Ravensburger Sintizza Magdalena Guttenberger, selbst Mitglied des Arbeitskreises, bei einem Ortstermin im Ummenwinkel Informationen zur Situation der Ravensburger Sinti. 22 (Groß)Familien leben immer noch in diesem Ravensburger Stadtteil, der Ende der 1930er Jahre zum umzäunten Ghetto wurde, aus dem am 13. März 1943 alle anwesenden „Zigeuner“ ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert worden sind. Nur vier Überlebende kehrten 1945 zurück. An die 29 ermordeten Sinti und Roma aus Ravensburg erinnert das Mahnmal an der Jodokskirche. Dort versammelten sich die Mitglieder des Arbeitskreises zum Gedenken. Dann widmeten sie sich der aktuellen Tagesordnung, wobei Professor Wolfgang Marcus aus Weingarten über das von ihm initiierte Denkstättenkuratorium zur Erinnerung an die NS-Verbrechen in Oberschwaben informierte.
„Wir versuchen, in der Mehrheitsbevölkerung Vorurteile abzubauen und innerhalb der Kirchen meinungsbildend zu wirken“, erklärte Pfarrer Hoffmann-Richter das Anliegen des Arbeitskreises. Gerne treffe man sich dort, wo viele Sinti wohnen. Und da sei Ravensburg neben Freiburg, Stuttgart oder Mannheim eine gute Adresse. Gab es vor rund 20 Jahren Bemühungen, die Lage der Ravensburger Sinti zu verbessern, so hat sich deren Situation nach Einschätzung von Magdalena Guttenberger wieder deutlich verschlechtert. Der Ummenwinkel sei offensichtlich wieder in Vergessenheit geraten. Sie selbst hat beim tragischen Unfalltod ihres knapp vierzigjährigen Sohnes Julius, der vor zwei Jahren auf der B 32 bei Amtzell vom schlitternden Lkw des Fahrers einer Spedition aus dem Allgäu von der Fahrbahn gefegt wurde, für sie tief verletzende Erfahrungen gemacht.


   
   
   
   








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