In Memoriam: Rosenkranz, Gerhard

In Memoriam

Gerhard ROSENKRANZ
* 29.04.1896   + 16.05.1983

Im Nachlass fand sich eine "Lebensbeschreibung", die wir von seinem Sohn Dietmar mit einigen Ergänzungen erhalten haben.

Professor D. Gerhard ROSENKRANZ                LEBENSBESCHREIBUNG

Am 29.4.1896 geb. in Braunschweig als Sohn des Lehrers und Organisten Richard R. Besuch der Volksschule und des humanistischen Gymnasiums Martino-Katharineum.
August 1914 Abitur; Absicht, Germanistik zu studieren; Eintritt als Kriegsfreiwilliger ins Heer.

1914 - 1918 Kriegsteilnehmer in Frankreich und Rußland.

Oktober 1914 am Marne-Aisne-Kanal verschüttet. Anfang 1915 Entlassung aus dem Militärdienst. - Entschluß, Theologie zu studieren. - Beginn des Studiums im Sommersemester 1915 in Marburg. - Oktober 1915 wieder Soldat. - Juli 1916 am Stochod verwundet (Knieschuß). - Lange Lazarettbehandlung, dann Beschäftigung im Sanitätsdienst.

Frühjahr 1919 Wiederaufnahme des Theologiestudiums in Marburg in Trimestern. Als Schüler Rudolf Ottos besonders mit Fragen der Religionswissenschaft und Theologie beschäftigt.

Herbst 1920 Erste theologische Dienstprüfung vor dem Konsistorium in Wolfenbüttel.
Frühjahr / Sommer 1921 Vikar in der Kirchengemeinde Dortmund-Brackel bei Pfarrer H. Grüber, jetzigem Propst von Berlin, mit dem mich seitdem Freundschaft verbindet.
Herbst 1921 Zweite theologische Dienstprüfung vor dem Konsistorium in Wolfenbüttel. - Anschließend auf Aufforderung des Generalsuperintendenten von Westfalen, D. Zöllner, Übernahme der Hilfspredigerstelle in Brambauer bei Dortmund. Reiche Tätigkeit im damals politisch (kommunistisch) unruhigen und von den Franzosen besetzten Ruhrgebiet, u.a. in Mitarbeit beim Evangelischen Preßverband für Deutschland in Kassel.

1922 verheiratet mit Hildegard geb. Schütte, Tochter des Gymnasialprofessors Otto Sch. in Braunschweig. (. 29.8.1967)

1925 als Pfarrer nach Lünen / Westf. gewählt.
1928 als Pfarrer der Lietzenseegemeinde in Berlin-Charlottenburg gewählt.

1931 als Missionsinspektor (nach dem Zweiten Weltkrieg Missionsdirektor) in die Leitung der Ostasienmission berufen.
1932 Übersiedlung nach Heidelberg.

1935 Promotion zum Dr. theol. an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.
1938 missions- und religionskundliche Studienreise in Ostasien. 1939 Lehrauftrag für Religions- und. Missionswissenschaft an der Universität Heidelberg; zum Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft gewählt.
1941 Promotion zum Dr. theol. habil. an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. - Während des Krieges Reichsredeverbot. Ablehnung des von der Fakultät gestellten Antrages auf Verleihung einer Dozentur durch das Badische Kultusministerium. Erlaubnis der Gestapo, unter ihrer Überwachung weiter Vorlesungen zu halten.

1946 Ernennung zum Dozenten für Religions- und Missionswissenschaft an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg.

1947 Ernennung zum apl. Professor; Leiter des Akademischen Auslandsamtes der Universität.
1949 Verleihung des theologischen Ehrendoktors der Theologischen Fakultät Heidelberg. - Übernahme der ordentl. Professur für Missionswissenschaft und Ökumenische Theologie an der Universität Tübingen. - Wahl zum Vorsitzenden. der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft und zum Mitglied des Deutschen Evangelischen Missionsrats. - Weitere Mitarbeit im GeschäftsausschuB der Deutschen Ostasienmission, später als Ehrenmitglied. - Mitglied des Vorstandes der Württembergischen Missionskonferenz und des Kuratoriums der Missionsakademie in Hamburg.

1957/58 Rektor der Universität Tübingen.

1957 Direktor des neugegründeten, mit den Tübinger Lehrstuhl verbundenen Instituts der gleichen Fachrichtung.
1964 Emeritierung; bis zum Ende des Wintersemesters 1965/66 Vertretung des Lehrstuhls. Niederlegung aller Ämter und Ehrenämter; weitere Mitarbeit in der Deutschen Ostasienmission.

Verstorben am 16.5.1983 in Calw.

 Download pdf

 

Die Familie Prof. Dr. Gerhard Rosenkranz
1956 in Heidelberg/Tübingen
fotografiert von Fam. E. Kühn
erhalten von Gertraud Neitzel, geb. Kühn, 2020

rosenkranz familie 1956 inHD 540

 

 

 

 

 

In Memoriam: alle Beiträge