SUZUKI Reiko
* 10.09.1938 in Tokyo - † 05.08.2021 in Tokyo
Nach dem Abschluß ihrer Studienzeit an der Tsuda-juku Frauenuniversität
lehrt sie an der Kanto Gakuin Mittelschule und am Joshi Seigakuin Gymnasium Englisch.
Sie wird Generalsekretärin der YWCA Japan und danach Vorsitzende.
Moderatorin des NCC Japan
Repräsentantin des Friedensnetzwerkes engagierter Christinnen und Christen, sowie
Vorsitzende der Konsultation für die Förderung der internationalen Menschenrechtskonvention
Vor allem wichtig für TCC/DOAM/SOAM: Vorstandsmitglied des TCC und CEAM.
Sie war von der Gründung an Mitglied der Yoyogi-Uehara Gemeinde in Shinjuku-ku/Tokyo.
Ihr Vater war SUZUKI Masahisa, der als Moderator des Kyodan 1967 die Erklärung zur Kriegsschuld der jap. Kirchen veröffentlichte, die die Türen zu den Kirchen in Asien wieder öffnete.
Folgende Bücher wurden von Reiko-Sensei herausgebracht:
- "Alles gehört zum Programm Gottes" - Shinkyo Shuppansha (Protestant Publ. Co)
- Der Friedensartikel 9 - von Okinawa und Asin her gelesen - Inochi-no-Kotoba-sha (Lebenswort Verlag)
- "Die letzte Schülerin der Grundschule" - Eimusha Verlag
Trauerfeier
eine Trauerfeier in der Kirche kann nicht stattfinden. Aber Pfr. Nakamura wird gemeinsam mit dem Vertreter von TCC, Prof. Dr. Hiroishi an der Einäscherung im Krematorium am 11. Augut 2021 teilnehmen. Wegen Covid-19 werden nur wenige Prsonen daran teilnehmen, was auch dem Willen von Reiko-Sensei und ihrer Schwester Etsuko-san enspricht.
Prof. Hiroishi schreibt uns noch:
Reiko-san wohnte alleine, nachdem ihre Mutter vor etwa 15 Jahren verstorben und sie selbst umgezogen war. Die Schwester Etsuko wohnt in der Nähe, tauschte jeden Morgen eine E-mail als Lebenszeichen aus, insbesondere nachdem Reiko-san etwa vor drei, vier Jahren an der Dissektion des Aortenaneurysmas erkrankt und operiert worden war.
Da aber am 6. August morgens keine Mail zurückkam, dachte sie zuerst: Ach, Reiko schaut die TV-Übertragung der Friedenszeremonie von Hiroshima. Da sie aber das Telephon nicht abnahm, ging Etsuko-san zu ihrem Haus um nachzusehen. Da fand sie die Zeitung an der Tür eingesteckt, das Licht im Zimmer brennen und den Fernseher laufen. Dann fand sie Reiko auf dem Bett in ihren Tageskleidern liegen. Da sie nicht auf Ansprechen reagierte, rief Etsuko-san die Ambulanz an. Die Leute kamen und bestätigten Reiko-san's Tod.
Wir dachten zuerst, Reiko wollte an diesem Gedenktag, wie normal, einen neuen Tag beginnen, er neue Moegen wurde aber für sie ein ewiger. Die polizeiliche Autopsie stellte jedoch später fest, dass Reiko-san vermutlich bereits am Vorabend, am 5. August ca 22:00 Uhr verstorben war. Woran sie konkret starb, wissen wir nicht.
Wir sagen uns dennoch miteinander: Reiko-san verließ uns am diesem Morgen, denn dieser Tag ist der Tag für den Frieden, der immer ihr Herzensanliegen war.
Ich habe entdeckt, dass Reiko-san bis zwei Tage vor ihres Tode noch regen Kontakt mit einigen Leuten per Telefon pflegte. Ich persönlich habe meine Mutter Mitte August verloren, ging zurück zur Heimat, um sie zu beerdigen. In der Predigt nahm ich die Geschichte von der Heilung eines Leprakranken als Text, da der japanische, klar christliche Mädchenname "Kiyome" - so hieß meine Mutter - "Rein machen" bedeutet. Das Phänomen der Isolation ist ganz parallel zur Pandemie.
Reiko-san las später meine Predigt und sagte mir in einer Mail: "Du bist wohl ein Sohn, der sehr an der Mutter hängt. Von nun an werde ich Dir Deine Mutter etwas ersetzen!". Dann ist sie gegangen. Reiko-san war 82 Jahre alt, ohnehin etwas zu früh.
Da Reiko vielseitig aktiv und bekannt war, breitet sich in vielen Kreisen die Betroffenheit und Trauer. Aber wie gesagt, in der Kirche passiert vorläufig nichts. Wohl später werden eine Abschiedsfiern an vielen Orten von den jeweils entsprechenden Leuten gefeiert werden.
TCC verliert einen nach dem anderen. Der 6. August ist auch der Todestag von Herrn Akiyama vor einem Jahr!