Elsbeth Strohm: Horst Becker
Horst Becker, Neuendettelsau
Elsbeth Strohm zum 90sten
K aum Unterstützung: Die Anfänge waren mühsam. Kamagasaki war ausgegrenzt. Wer wollte dorthin ? Keiner, der nicht hierher verschlagen wurde als ,Asozialer'. Das war der Beginn.
A ber (wenigstens) Eine griff die Not an; auf ihre Seele hatte es sich gelegt. Wenn sie etwas gelernt hatte bei der Ausbildung und durch eigenes Erleben, dann: NICHT auf andere warten, bis diese anpacken!
„Hier war MEIN Auftrag."
M ission? Was ist das, wenn nicht Menschen kennen lernen, die Hilfe brauchen! Hier musste man sie nicht suchen; sie lagen vor der Tür .... und erwarteten nichts mehr.
A uftrag war es: Anpacken, Hinschauen, nicht vorbeigehen.
G ottes Geschöpfe sind sie. Geld brauchte man und Gebet.
Gebet ODER Geld ?
Welch falsche Alternative, als ob die Wesen, die durch die Straßen taumeln; die ausgezehrt und verschüchtert sind, nur unbrauchbar gewordene Teile einer Maschine wären, Schrott, darauf wartend, neu in Umlauf der geschäftlichen Verwendbarkeit gebracht zu werden ... ...Und ihre Seele ?
A lkohol hat vieler Denken verwüstet, sie unfähig gemacht, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Warum suchen sie im Alkohol Trost, Hilfe, Befriedigung - wie lange? Gibt es wirklich niemand, der mit ihnen reden kann?
S tandfestigkeit ist gefragt von den Gesprächspartnern. Warum sollte ICH es nicht versuchen. ihnen zuzuhören?
Wo ICH stehe, weiß ich und wenn ich strauchle, kenne ich den unerschütterlichen Halt.
Von DEM will ich auch sprechen, wenn ich lange genug zugehört habe.
A lltag: ist jeden Tag. Wer kennt in Japan schon staatlich geordnete Ruhetage - besonders hier in diesem vergessenen Teil Osakas. Vielleicht ist es eine Hilfe für alle, die nicht Herr ihrer Zeit sind (und wer ist das hier bei meinen Schutzbefohlenen schon?).
Einmal am Tag — in der Woche — anderes zu hören als nur Jammern, Schimpfen oder zu tun, als wolle man sich fügen....
Hören, Anschauen, Erleben > etwas Neues, wie aus einer anderen Welt!
K onferenzen habe ich genug erlebt. Davon erwarte ich wenig Hilfe. Kirchen habe ich in ihrer Schwachheit oft gesehen. Worte habe ich genügend vernommen - ohne dass es zu wirklicher Hilfe kam...
Und doch: Gott hat außer mir noch andere Boten, Seine Beauftragten. Das habe ich selbst erlebt. Alleine hätte ich nicht aufbauen können, was nun da ist.
I ntegrattion: Das Wort schreckte mich. - Wo bleibt da das Individuelle, ein persönlicher „Ruf" ?
INRI stand über dem Kreuz, aber wie soll ich unter den hiesigen Bedingungen dies zentrale Zeichen, nein: Geschehen, vermitteln ?
Trotzdem rede ich von JESUS, vertraue mich IHM an und komme nicht alleine. ER Initiiert, Intensiviert, macht NEU und heil.
Horst Becker