Koreanischer Chor auf Deutschlandbesuch

Bereits wenige Stunden nach Ankunft in Berlin trat der Bomnal-Chor aus Südkorea („Frühlingstag“) bei der Demonstration zum Erhalt der Friedensstatue ARI im Juli in Berlin auf, um seine Solidarität zu zeigen. Konzerte in Berlin und Tübingen folgten, bei denen der 2021 in Seoul gegründete Chor in beeindruckender Weise sein Anliegen, durch Lieder die Menschenwürde und die Würde der Arbeit zu verteidigen und sich mit sozial Schwachen zu solidarisieren, zum Ausdruck brachte.

2024 07 Bomnal Chor mit Friedensstatue

Sie wollen die Liedkultur der koreanischen Demokratie-, Friedens- und Vereinigungsbewegung vorstellen und gleichzeitig auf die politische Lage in Korea unter der jetzigen rechten Regierung aufmerksam machen. „Der Frieden ist sehr stark gefährdet. Dies sollte wieder ein ernst zu nehmendes Thema der ökumenischen Zusammenarbeit der deutschen und koreanischen Kirche werden “, sagt Dr. HAN Unsuk, der Mitbegründer des Chores.

(CHR)

Literaturhinweis KIM Hye-Jin, Die Tochter

In ihrem Buch „Die Tochter“ legt die südkoreanische Schriftstellerin KIM Hye-Jin einen Roman vor, der unter die Haut geht. Als Lesende begleiten wir das Leben und die Gedanken einer 60-jährigen Pflegerin im Südkorea der Gegenwart. Alle Traditionen und Werte drohen zu verschwinden. Harte Arbeit wird schlecht entlohnt, alte Menschen werden vernachlässigt, Familienbande weichen neuen Lebensformen. Die eigene Tochter ist politisch aktiv und zieht mit ihrer Partnerin zu ihr. In einer Welt voller Umbrüche fällt es ihr schwer, ihre traditionellen Werte mit den Bedingungen der Gegenwart abzugleichen. Das macht den Roman über Südkorea hinaus für jede moderne Gesellschaft bedeutsam. Erschienen 2017 in Südkorea, in 2. Auflage 2022 bei Hanser Berlin.

(Chr. Hildebrandt-Ayasse)

Zwei Nobelpreise gehen nach Ostasien

Als erste koreanische Autorin erhält HAN Kang den Literaturnobelpreis. Ihr bisheriges Werk beschäftigt sich mit gesellschaftlichen Traumata, wie den Massakern in Gwangju 1980 und Jeju 1948, der Zerbrechlichkeit des Lebens und der patriarchalen und leistungsorientierten Gesellschaft.
Den Friedensnobelpreis erhält die japanische Organisation Hidankyo, die sich seit Jahrzehnten für eine atomwaffenfreie Welt einsetzt. Wir gratulieren!

(KL)

Hinweise aus dem Infobrief 3/2024

Tagung 2025: Vom 26.-28.6.2025 findet die China-Tagung zum Thema Sinisierung im Berliner Missionswerk statt.

Das Deutsch-Koreanische Gesangbuch ist fertig!
Bestellformular: bit.ly/4gqzSd5 Spenden: bit.ly/47bV1DE

Petition für den Erhalt der Friedensstatue in Berlin:
change.org/p/save-ari-die-friedensstatue-muss-bleiben
Spenden: betterplace.org/de/projects/141233
Newsletter: eepurl.com/jnJoD

Projekte in Ostasien
Beiliegend zur Ausgabe stellen wir folgende Projekte vor und bitten um Ihre Spenden:
• „Grünes Klassenzimmer“ in China (EMS)
ems-online.org/unterstuetzen/china-gruenes-klassenzimmer
• Japan – Kinderheim Horikawa Aisei-En (BMW)
berliner-missionswerk.de/projekte-spenden/ostasien/japan-kinderheim-horikawa-aiseien

100-jähriges Jubiläum des Nationalen Kirchenrats in Korea

Fotos der Konferenz

Der Nationale Kirchenrat von Korea feierte sein 100-jähriges Bestehen mit einer Konferenz vom 20. bis 22. September 2024. Er wurde 1924 als Nationaler Christenrat von Choseon gegründet. Das Thema der Jubliäumskonferenz war der Frieden auf der koreanischen Halbinsel und welche Schritte die Kirchen gehen können, um den aktuellen Nullpunkt zu überwinden.
Zur Konferenz waren die ökumenischen Partner aus Übersee eingeladen, auch der Ökumenische Rat der Kirchen (WCC) war durch den Generalsekretär vertreten. Aus Deutschland waren mit EKD, EMS, EKHN, und DOAM mehrere Personen anwesend - und auch die aktuellen EMS- und BMW-Freiwilligen in Korea haben mitgeholfen.
Die Gottesdienste erschufen eine Stimmung, die an die WCC-Vollversammlung in Busan erinnerte. Ein besonderes Element war die traditionelle Musik. Symbolisch für die 100 Jahre gab es auch einen 100-Personen-Chor.

Die Vorträge lieferten eine groß gefasste Bestandsaufnahme und können im unten angehängten Konferenz-Reader nachgelesen werden. Nach den Vorträgen gab es Gruppendiskussionen zu möglichen nächsten Schritten. Der Tenor war, dass der Frieden unverändert im Fokus bleibt, auch wenn eine Wiedervereinigung nun so unrealistisch ist wie nie zuvor. Einerseits rückt der Norden davon ab als Staatsziel und andererseits ist es im Süden für die jüngere Hälfte der Gesellschaft schon länger kein Thema mehr ist, vor allem aus ökonomischen Gründen. Auch wichtig im Bezug auf den Wiederaufbau der Beziehungen ist, dass wir uns der Realität stellen und die Chancen für Begegnung nutzen, wo sie sind, auch wenn die geschätzten Beziehungen zur Korean Christian Federation (KCF) im Norden auf jeden Fall nicht aufgegeben werden sollten. Die Gesellschaft im Norden ist säkular und somit hat derartiger Austausch einfach mehr Chancen, wieder aufgenommen zu werden während es mit dem KCF wohl noch länger dauern wird.
Das Abschluss-Statement/Communique der Konferenz ist unten verlinkt.

Anschließend gab es eine informelle Zusammenkunft der WCC-Gruppe Ecumenical Forum for Peace, Reunification and Development on the Korean Peninsula (EFK) - informell, da die Korean Christian Federation (KCF) aus dem Norden nicht anwesend war.
Ein schöner Moment war die Verteilung von einigen Kreuzen aus dem Holz des Paekdu-Bergs, wobei darauf geachtet wurde, dass die anwesende Geflüchtete aus dem Norden auch eins bekam.
Was die Öffnung des Nordens nach COVID angeht, war zu hören, dass die koreanischen Schulen in Japan, die sich dem Norden zugehörig fühlen, schon wieder im Austausch mit dem Norden stehen. Die ersten Botschaften, wie z.B. von Schweden, werden nun auch langsam wieder geöffnet.

Nach der EKD-NCCK-Kirchenkonsultation 2023 gab es also auch dieses Jahr einen Begegnungspunkt zum Thema Frieden auf der koreanischen Halbinsel. In der Vergangenheit haben die deutschen Kirchen eine besondere Rolle spielen können und es bleibt zu hoffen, dass sie es auch weiterhin tun in diesem schweren Moment, wo die Beziehungen in den Norden abgebrochen sind.

Material

Reader
Reader-Nachtrag Abschlussgottesdienst
Reader-Nachtrag Panel-Präsentation Duncan
Reader-Nachtrag Panel-Präsentation Prove
Abschlussstatement

Nachfolgende Statements vom 15. Oktober 2024 von NCCK und WCC zu den direkt folgenden Entwicklungen nach der Konferenz:
NCCK Statement
WCC Statement

 Fotos

Fotos der Konferenz

Fotos der Konferenz

Fotos der Konferenz

Fotos der Konferenz

Fotos der Konferenz

Fotos der Konferenz

Fotos der Konferenz

 Kai Lüke

Die DOAM trauert um Dorothea Schweizer



 

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                           Dorothea Schweizer bei der Feier zum Jubiläum 50 Jahre EMS
                           am16.9.2022 in Stuttgart

Pfarrerin Dorothea Schweizer ist am Freitag, den 30. August 2024, verstorben

Die DOAM trauert um sie als eine treue Wegbegleiterin und wichtige Ratgeberin, einen engagierten und liebenswürdigen Menschen mit einem Herz für die Mission in der Nachfolge Jesu, die sich an die Unterdrückten und Armen gewiesen wusste. Sie lebte aus einer tiefen Spiritualität heraus und wird uns mit ihren vielen Erfahrungen und freundschaftlichen Verbindungen nach Hong Kong, Korea und in Deutschland sehr fehlen.

Während der Zeit der Militärdiktatur in Südkorea hat sie viele Jahre zusammen mit Prof. AHN Byung Mu in seinem theologischen Institut gearbeitet und sich für Demokratie und Menschenrechte eingesetzt. Außerdem hat sie wesentlich dazu beigetragen, dass die Diakonia-Schwesternschaft in Mokpo in Südkorea 1980 gegründet werden und damit ein Traum von AHN Byung Mu Wirklichkeit werden konnte (s. https://www.doam.org/partner/diakonia/754-diakonia-grusswort-25jahre-ds).
Auch der DOAM war sie all die Jahre eng verbunden. Viele Studientagungen hat sie mit ihren Andachten oder Vorträgen bereichert und war immer eine wichtige, kritische und engagierte Gesprächspartnerin.

Wir werden sie sehr vermissen, aber wissen sie in Gottes Liebe geborgen.

Die Trauerfeier findet am Freitag, 6. September, um 14 Uhr in der Kirche des Diakonissenhauses in Stuttgart, Rosenberstraße 40, statt.

In der Yonsei-Universität in Seoul wird am Mittwoch, 11.9., um 20 Uhr (13 Uhr MESZ) ein Trauergottesdienst für Dorothea Schweizer gehalten.

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Den Nachruf im Namen von EMS, BMDZ und DOAM von Bernhard Dinkelaker (ehem. EMS-Generalsekretär) und Gabriele Mayer finden sie hier:
Nachruf auf Dorothea Schweizer

 

Meditation

worldwideSchlange stehen bei der Vollversammlung des ÖRK in Karlsruhe, und mit Christinnen und Christen aus aller Welt sprechen, wie die Lage in ihren Gemeinden und Kirchen ist. Bei einem Konvent der internationalen Gemeinden in Württemberg eine Bibelarbeit hören – der Bibeltext in unterschiedlichen Sprachen vorgetragen – und in den Beiträgen der Teilnehmenden leuchten so viele Perspektiven auf, geprägt von der eigenen Kultur und Herkunft. So unterschiedliche Menschen, aber vereint darin, Christus und sein Wirken erlebt zu haben und davon zu sprechen. Diese beiden Begegnungsmomente mit Christ:innen aus aller Welt haben sich mir tief eingeprägt. Das weitet den Blick, das zeigt mir, wie lokal eine Kirche dann doch ist, die sich von innen groß anfühlt – und wie eine kleine Gemeinde, die die einzige auf weitem Feld ist, als Kirche Jesu Christi an eben diesem Ort eine große Bedeutung hat. Insbesondere berührt es mich, wenn Menschen aus kleinen Gemeinschaften, christliche Gemeinden in der Diaspora, als Minderheiten in ihrer Gesellschaft erzählen und vom Christus in ihren Gemeinschaften und in ihren Herzen berichten. Da leuchten für mich die Worte Jesu auf: „Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt.“ (Mt 5,13f) Unsere Kirchen in Deutschland werden zahlenmäßig kleiner, und der Rückbau auch von Liebgewonnenem ist schmerzhaft und kann mutlos machen. Umso mehr bin ich davon überzeugt: Wir brauchen die Erfahrungen von christlichen Gemeinden in Minderheiten-Situationen. Wir brauchen die Erfahrungen, dass es nicht immer Viel und Großes sein muss, sondern dass es auf das Wirken Gottes ankommt - und den Mut und die Hoffnung, die sich daraus speisen. Und wir brauchen es, Christus zu hören, der aus dem Mund der Schwester, des Bruders spricht.

Miriam Hechler

Veranstaltungshinweise

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Fukushima-Solidarität

Am 11. März 6:46 Uhr jährt sich Erdbeben & Tsunami in Fukushima. Weltweites Gedenken.
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>Prozess gegen die Her-steller des AKW Fukushima<
>Gebet und Andacht<

Aktuelle Petitionen

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Aufruf: Freilassung der politischen Gefangenen in Südkorea - Dez 2017

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