Zum Tod von Pfarrer Kichie Minami
In Japan ist Pfarrer Kichie Minami nach langer schwerer Krankheit im 82. Lebensjahr verstorben. Die Bestattung fand am Montag, den 4. Juli, in Fuchu no Mori Seien Corona-bedingt im engsten Familien- und Freundeskreis statt.
Pfr. Minami war in vielfältiger Weise aktiv und uns in Deutschland immer eng verbunden. Nach seinem Theologiestudium in Tokyo und an der Missionsakademie Hamburg arbeitete er als Pfarrer des Nihon Kirisuto Kyodan (UCCJ) in verschiedenen Gemeinden in Japan, z.B. in Yokohama und in der Shinanomachi-Gemeinde in Tokyo, aber auch in der japanischen Gemeinde Köln/Bonn. Dass ihm die Beziehungen nach Deutschland sehr am Herzen lagen, zeigte sich auch in seiner Mitarbeit in entsprechenden Gremien des NCCJ schon zur Zeit der DDR sowie nach der Wiedervereinigung. Im Ruhestand kam er noch einmal nach Deutschland und wurde für drei Jahre ehrenamtlicher Mitarbeiter beim DiMOE Stuttgart. In dieser Zeit hat er sich auch im Arbeitskreis Sinti, Roma und Kirchen engagiert. Zuletzt war er in seiner Heimatgemeinde in der Nähe von Nagoya, aber schon von Krankheit gezeichnet.
s. https://www.doam.org/index.php/ueber-uns/arbeitskreis-zu-ostasien/waw/132-waw/1239-oekum-mitarbeiter-in-wuerttemberg
Bei seiner Einführung als ökumenischer Mitarbeiter in der Württ. Landeskirche am 15. Juli 2007 hat er die Predigt gehalten zum Wort aus Jesaja 43,1: ”Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! spricht der Herr, der dich geschaffen hat.”
(https://www.doam.org/images/ueberuns/minami_jesaja43_2007.pdf)
Im Vertrauen auf diese Zusage Gottes wissen wir auch Kichie Minami erlöst und bei Gott geborgen.
Transformative Spiritualities for the Pilgrimage of Justice and Peace
We would like to draw your attention to the following publication: Fernando Enns, Upolu Lumā Vaai, Andrés Pacheco Lozano and Betty Pries (Eds.), Transformative Spiritualities for the Pilgrimage of Justice and Peace, Globalethics.net PJP No. 2, 2022.
From the abstract (https://www.globethics.net/transformative-spiritualities):
"The Churches of the World Council of Churches have been on a “Pilgrimage of Justice and Peace”—together with people of goodwill—since they met for their assembly in Busan in 2013. Building peace with justice has been at the heart of the ecumenical movement since its beginnings. It reflects the call of the churches in a wounded world caused by systemic injustice—racism, sexism, xenophobia, economic exploitation, and violence among humans and against nature, our “Mother”. While political advocacy, theological reflections, and ethical orientation have been high on the agenda of the World Council of Churches, the spiritual dimension of a “just peace” has not always received the same attention. Starting a Pilgrimage of Justice and Peace, the WCC began to focus intentionally on “transformative spiritualities” in order to (re-)discover the strength of the many and diverse faith communities around the globe..."
For the full abstract and a link for a free download of the publication, see: https://www.globethics.net/transformative-spiritualities
Einladung zur Tagung: Ökumenische und Interreligiöse Studienprogramme, 17.-19.06.2022
Gemeinsam mit der Evangelischen Mission in Solidarität und dem Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW lädt die DOAM ein zur Tagung
"Ökumenische und Interreligiöse Studienprogramme: Erfahrungen aus Beirut, Hyderabad, Jerusalem und Kyoto", 17.-19. Juni, Frankfurt am Main.
Zum Tod von Pfarrer i.R. Dietmar Rosenkranz
Am 12. Mai ist Pfarrer i.R. Dietmar Rosenkranz in Stuttgart verstorben.
Die DOAM verliert mit ihm einen sehr engagierten, langjährigen Mitstreiter. Dietmar Rosenkranz hat ab 1958 den württembergischen Landesverband der DOAM geleitet und diese Arbeit nach der Gründung des EMS 1972, bei der er als stellvertretender DOAM-Vorsitzender im Missionsrat dabei war, bis 1987 im „Arbeitskreis Ostasien in der WAW“ fortgeführt.
2015 hat Paul Schneiss anlässlich des 90. Geburtstages von Dietmar Rosenkranz ein Symposium organisiert. (https://doam.org/projekte/veranstaltungen/symposien/3328-2015-symposium-hoffeld)
Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.
C. Hoffmann-Richter für den Vorstand der DOAM
Traueranzeige für Paul Schneiss
Traueranzeige für Paul Schneiss (Japanisch)
Die Deutsche Ostasienmission trauert um ihren Ehrenvorsitzenden Pfr. i.R. Paul Schneiss
Am Morgen des 10. Februar ist Paul Schneiss, der ehemalige Vorsitzende und langjährige Ehrenvorsitzende der DOAM, nach schwerer Krankheit im Alter von 88 Jahren verstorben.
Die DOAM verliert mit ihm einen überaus engagierten und kompetenten Wegbereiter und Mitarbeiter, verlässlichen Freund und verantwortungsvollen Mahner, einen versierten Kenner der Menschen und der Geschichte Ostasiens und einen entschiedenen Kämpfer für Gerechtigkeit und Frieden.
Paul Schneiss, geboren in China und später aufgewachsen in Mühlhausen/Enz, arbeitete - nach einer ersten kurzen Phase als Missionar der Liebenzeller Mission in Japan – schon früh bei der DOAM mit, wurde 1968 ihr Geschäftsführer (bis 1975) und war nach seinem Theologiestudium in Heidelberg der erste Ostasienreferent im 1972 gegründeten Ev. Missionswerk in Südwestdeutschland (EMS, heute Ev. Mission in Solidarität). Von 1975 bis 1984 war er – gemeinsam mit seiner Frau Kiyoko - als ökumenischer Mitarbeiter des EMS bei der Vereinigten Kirche Christi in Japan, dem Kyodan, tätig. Er begleitete darüber hinaus die Einrichtung des Tomisaka Christian Center in Tokyo von Beginn an. Von Japan aus unterstützte er konsequent die Demokratiebewegung in Südkorea während der Militärdiktatur, nahm dafür große Gefahren auf sich und wurde daraufhin 1977 von der südkoreanischen Regierung zur persona non grata erklärt. In den letzten Jahren ist er auf vielfältige Weise für dieses Engagement geehrt worden. Es war wiederum die südkoreanische Regierung, die ihm erst vor wenigen Wochen die Order of Civil Merit Medal, die dem Bundesverdienstkreuz entspricht, verliehen hat.
Seit seiner Rückkehr nach Deutschland 1984 in den Pfarrdienst der badischen Landeskirche setzte er seine ehrenamtliche Mitarbeit bei der DOAM fort und wurde 1991 für fast 20 Jahre ihr Vorsitzender und danach 2010 zum Ehrenvorsitzenden berufen.
Das bis ins hohe Alter aktive Leben von Paul Schneiss zu beschreiben, die vielen Impulse, Verdienste, auch unbequemen Mahnungen, sein großes Engagement in der DOAM und für die Beziehungen mit Ostasien aufzählen zu wollen, würde allen Rahmen sprengen. Um es mit dem Lehrtext der Herrnhuter Losungen für seinen Todestag zu sagen: Er hat es mit bewundernswertem, wenn auch manchmal beängstigendem Arbeitseifer ernst genommen, dass „Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.“ (Luk. 12, 48)
Einiges sei dennoch ausdrücklich erwähnt:
Zuerst seine vielen persönlichen Kontakte zu Menschen in Ostasien und in Deutschland, die er und seine Frau pflegten und die die DOAM sehr bereichert haben, was z.B. bei DOAM-Tagungen und Veranstaltungen, Geburtstagen, Krankheits- oder Todesfällen sehr zu spüren war.
Dies spiegelt sich auch auf der Website www.doam.org wider, die er mit seiner Leidenschaft fürs Digitale im Alter von 71 Jahren begann aufzubauen, akribisch zu einem Archiv ausbaute und an der er noch im letzten Sommer arbeitete, um Lücken zu schließen. Als virtuelles Gedächtnis ist es in gewisser Weise auch sein Vermächtnis für die DOAM und alle am Thema Interessierten, welches wir in großer Dankbarkeit nutzen und weiterführen werden.
Besonders hervorzuheben ist schließlich sein Engagement für die Marginalisierten in Ostasien, z.B. für die Opfer sexualisierter Gewalt, die sogenannten „Trostfrauen“. Zudem war er im Arbeitskreis Sinti, Roma und Kirchen in Baden-Württemberg lange Zeit federführend aktiv. Regelmäßig und solange es ging nahm er zusammen mit seiner Frau an Gedenkveranstaltungen von Sinti teil, setzte sich für Betroffene von Diskriminierung ein und nahm dafür oft weite Wege in Kauf.
Wir werden Paul Schneiss schmerzlich vermissen, wissen ihn aber bei Gott geborgen.
Durch die vielen Jahre der Verbundenheit werden wir ihn in dankbarer Erinnerung behalten und das Unsere dazu tun, die Arbeit der DOAM weiter voranzubringen.
In Gedanken bei seiner Frau Kiyoko und seiner Familie,
Carola Hoffmann-Richter,
für den Vorstand der Deutschen Ostasienmission