12. August 2014

Montag und Dienstag, Tage der Erholung.
Am Montag Abend nahm mich mein Schwager mit in ein nahe gelegenes Onsen, Nake-no-Yu. Es ist klein, hat aber zwei mittelgroße Becken, je zwei für Männer und zwei für Frauen. Hier kommen wenig Touristen her, dafür viele Arbeiter nach der Tagesarbeit, um sich im heißen Onsen zu erholen, die Müdigkeit abzuschütteln. Wir haben angerufen, ob sehr viel los ist oder ob wir freie Bahn haben. Kein Mensch sei mehr da, alle seien abgereist. Und morgen, am Dienstag, käme eine ganze Gruppe, die gleich zwei Tage blieben. Also machen wir uns sofort auf den Weg, eine gute habe Stunde. Das Wasser ist ordentlich heiß: mindestens 42 Grad. Und es tut unserer Haus immer sehr gut. Erst waschen, dann ins heiße Wasser, nach 10Minuten wieder raus, ein wenig abkühlen lassen und wieder rein. Der ganze Körper wird angenehm warm. Das sollte man sich jeden Tag gönnen. Nach einer guten halben Stunde machen wir uns auf die Fahrt nach Hause, wo ein gute japanisches Abendessen auf uns wartet.

Auchheute, am Dienstag, sind die 4 Enkel der Schwägerin wieder hier bei den Großeltern. Sommerferien. Dennoch: der Vormittag gehört dem Lernen. Für jeden Tag haben die Kinder Aufgaben mitbekommen. An Spielen kann erst am Nachmittag gedacht werden. Aber heute regnet es, zeitweise vom Vordach wie ein Wasserfall. So werden die Kinder ins Auto gepackt und ab geht es in ein Spieleparadies. Zum Abendessen sind wir dann 10 Personen an zwei Tischen.

 Gestern und heute habe ich die Konferenz vom vergangenen Samstag auf die Homepage gestellt. Auf der ersten Seite sind einige Fotos, der Rest ist auf Japanisch. Ich hoffe, dass ich jemanden finde, der die Vorträge ins Deutsche übersetzt - oder dass ich irgendwoher die Kosten für eine fachgerehte Übersetzung finanziert bekomme. Denn diese Konferenz hat schon einiges Gewicht, geht es doch um die Anklage gegen den Mknsterpräsident ABE, der im  vergangenen Dezember den Yasukuni-Schrein besucht hat, in dem auch die Kriegsverbrecher des 2. Weltkrieges eingeschreint sind - und alle im den letzten Kriegen Gefallenen verehrt werden, auch wenn sie keine Japaner sind. Darunter auch z.B. Adolf Hitler. Der Schrein ist weniger ein religiöser Ort, als vielmehr ein politisches Machtmittel. Keiner der "eingeschreint" wurde ist jemals gefagt worden, ob er damit einverstanden ist. Und jeder Widerstand ist zwecklos:  er einmal eingeschreint wurde, kann nicht wieder herausgelöst werden. Angesichts der Tatsache, dass derzeit ein Rechtsradikaler die Geschicke Japans in der Hand hält, ist es äußerst wihtig, das man sich, dass auch die Christen in Japan und z.B. in Deutschland so wie in Korea und China sich mit dem Schrein befassen und die Dimensionen erkennen, die die jüngste politische Entwicklung in Japan ahnen lassen.
Im kommenden Jahfr, 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges wollen Menschen aus Japan und Korea zusammen mit Freunden in Deutschland in Berlin über diese Entwicklung informieren.