Die Entstehung des Deutsch-Koreanischen Gesangbuchs “HanD in HanD”

Die Idee, ein Deutsch-Koreanisches Gesangbuch zu erstellen, entstand 2018 bei einem Gemeindeausflug der Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache in Seoul (EGDS). Zunächst war an ein kleines Heft  mit 100 Liedern für den Gebrauch der deutschen Auslandsgemeinde(n) in Seoul gedacht. Es sollte aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums des Beitritts der EGDS zur Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea (PROK) 2019 erscheinen. Dazu stellte Pfarrerin Mi-Hwa Kong Anfang 2019 einen Unterstützungsantrag an die EKD, der von ca. 5000 Euro Gesamtkosten ausging.  Der Antrag wurde genehmigt. Daraufhin begannen die Vorbereitungen für das Liederheft. 2021 wurde ein Herausgeberkreis für das Gesangbuch gebildet, der unter Leitung von Frau Yung-Hee Yoon seine Arbeit aufnahm.

Die wöchentlichen Teamsitzungen mussten wegen der Covid-19-Pandemie online durchgeführt werden. Zunächst wurden Choräle aus dem koreanischen Gesangbuch ausgewählt. In einigen Fällen lagen schon deutsche Versionen vor, die meisten Lieder mussten jedoch noch übersetzt werden. Es wurden ca. 100 Lieder ausgesucht. Da sich im koreanischen Gesangbuch nur wenige Choräle aus dem deutschsprachigen Liedgut finden, wollte der Herausgeberkreis auch bisher in Südkorea unbekannte Lieder aus dem Evangelischen Gesangbuch ins Koreanische übersetzen. Zudem sollten auch weitere moderne Kompositionen und Kinderlieder aufgenommen werden.  Damit war klar, dass das Gesangbuch wesentlich umfangreicher werden würde als ursprünglich geplant und mit erheblich größerem Arbeitsaufwand und weitaus höheren Kosten (über 60 000 Euro) zu rechnen war. Es war auf über 800 Seiten mit fast 400 Liedern angewachsen.

Im März 2021 wurden deshalb vier Teams gebildet: für die Anfertigung und Überprüfung von Übersetzungen, die Beurteilung musikalischer Fragen, die Klärung von Rechtsfragen und Lizenzen und das Layout. Nun begann die Suche nach weiteren Sponsoren in Europa und Südkorea. Das Deutsch-Koreanische Gesangbuch entwickelte sich zu einem großen ökumenischen und internationalen Projekt, das den Herausgeberkreis und insbesondere seine Leiterin immer wieder an die Grenzen der Belastbarkeit brachte. Schnell wurde den Beteiligten klar, weshalb koreanische Gemeinden in Deutschland, die schon früher versucht hatten, zweisprachige Liederhefte herauszugeben, mit ihren Plänen gescheitert waren. Allein an den Liedübersetzungen wirkten über 20 Personen mit. Fast die gesamte Arbeit geschah ehrenamtlich. Leider verzögerte sich der Erscheinungstermin wegen einer schweren Erkrankung der Layouterin, sodass beim ersten Launching Event am 23. September 2023 in der Residenz des deutschen Botschafters in Seoul das Buch noch nicht vorlag. Er ist nun für 2024 geplant.

Dr. Malte Rhinow, 1992–2021 in Südkorea

BMW

Berliner Missionswerk

Auf einen Blick

Das Berliner Missionswerk pflegt u.a. Beziehungen zu Christen und Kirchen in China, Japan, Korea und Taiwan. Mit der Presbyterianischen Kirche in der Republik Korea (PROK) wie auch mit der Presbyterianischen Kirche in Taiwan (PCT) bestehen allgemeine Partnerschaftsvereinbarungen, die einem Informations-und Personalaustausch, gegenseitige Besuche und Unterstützung bestimmter Projekte vorsehen. Mit der Vereinigten Kirche Christi in Japan sowie der Kirche Christi in China gibt es keine vertragliche Regelung der Beziehungen, auch wenn diese schon über Jahre vielfältig bestehen. Schon 1882 begann die Berliner Missionsgesellschaft die „China-Mission". Nach der Integration der Deutschen Ostasienmission in das Berliner Missionswerk 1972 wurden die Kontakte nach Japan vertieft, zu Korea und Taiwan neu aufgenommen und nach China, das sich erst 1980 wieder öffnete, allmählich wieder aufgebaut.

 

 

Wichtige Jahreszahlen

4. Juni 1884
Gründung des Allgemeinen Evangelisch-Protestantischen Missionsvereins in Weimar

1929
Offizielle Umbenennung in Ostasienmission (OAM). Dieser Name hatte schon seit 1921 als Untertitel Verwendung gefunden. Das sollte aber nicht bedeuten, dass der Verein für alle Zeiten sich auf Mission in Ostasien beschränken wollte...

1945
Trennung des schweizerischen Zweiges und Gründung der Schweizerischen Ostasien-Mission (SOAM)

1952
Gründung der Deutschen Ostasienmission (DOAM)

1972
Gründung des Evang. Missionswerkes in Südwestdeutschland EMS

1973
Gründung des Berliner Missionswerks BMW

1992
Vereinigung von OAM (im Bereich der ehemaligen DDR) und DOAM (im Bereich der ehemaligen BRD) zur Deutschen Ostasienmission DOAM.

2007
Letzte Satzungänderung

 

 

 

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