Meditation: Römer 12,21

28.10.2012, 21. Sonntag nach Trinitatis / 31.10.2012 Reformationsfest

Der Wochenspruch:

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.  Römer 12, 21

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Brüder und Schwestern,

dieser Satz ist etwas für Querdenker und Querhandler. Denn der Lauf der Welt ist in der Regel so, dass Böses mit Bösem vergolten wird. Auge um Auge, Zahn um Zahn. So kommt es, dass viele Einäugige, Blinde und Zahnlose herumlaufen, denen man das auf den ersten Blick gar nicht ansieht. Die einen können nicht mehr klar sehen, oder ihnen ist der Biss verloren gegangen, die anderen haben dafür gesorgt, dass es dazu gekommen ist. Manchmal gibt es sie auch als two-in-one.

Wenn es um das Zusammenleben von uns Menschen geht, bringt uns das Alte Testament nicht weiter. Da brauchen wir neue Muster und Parameter, von außen – oder doch von innen? Muster, die in uns noch viel tiefer angelegt und viel mächtiger sind als die, die uns nicht weiter bringen. Was sagt Gott in der Schöpfungsgeschichte, als er den Menschen erschaffen hat: „Und siehe, es war sehr gut." Nicht nur gut (wie bei den Tagen vorher), sondern sehr gut.  Merken Sie, wie beim Lesen dieser Worte eine Sehnsucht in Ihnen aufsteigt? Nach dem Guten, das damals war, und das wieder sein kann - nach dem sehr Guten!

In ein paar Tagen feiern wir wieder Reformationstag. Martin Luther hat gelehrt und gelebt, dass unsere Sehnsucht nach dem Gutem, das das Böse überwindet, erfüllt wird, dass es der Gute selbst ist, der unsere Sehnsucht erfüllt: Jesus Christus.

Nehmen Sie sich einmal Zeit für sich, für Ihr Leben. Schauen Sie sich Ihr Leben, Ihren Alltag, Ihre Art zu denken und zu handeln an, mit den gerechten und barmherzigen Augen Gottes, und spüren sie dieser Sehnsucht nach. Sie kann alles verändern.

Vielleicht werden Sie zum Querdenker und Querhandler - und dadurch viel gerader als vorher.
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten.

Mit herzlichen Segensgrüßen, Ihr          Pfarrer Karl-Heinz Schell

 

Gebet

Gott, du Herr meines Lebens,
ich danke dir, dass du das Leben verwandelst.
- Vertrauen bannt Angst
- einander annehmen versöhnt mit anderen
- sich geliebt wissen baut Feindbilder ab
- die Hand ausstrecken lässt Freundschaft wachsen.
Ich bitte dich: Verwandle mich und bring mich auf den Weg des Friedens.
Amen.

Segen

Gott der Vater
segne dich mit Erkenntnis, wo du blind bist.
Er segne dich mit dem Wunsch, ihn sehen zu können.
Er segne dich mit Augen, die sich vor ihm nicht verschließen.
In ihm ist die Quelle des Lebens.
Auf immer und ewig.
Amen.

 

Wochensprüche

HEUTE, 8. Februar 2015, findet der Abschiedsgottesdienst von K.-H. Schell in Peking statt.
WIR DANKEN IHM FÜR DIE GEISTLICHE NAHRUNG, DIE ER JAHRELANG VERMITTELT HAT.

Die Wochensprüche werden von Pfr. Dr. Karl Heinz Schell in Beijing für seine dortige deutsche Gemeinde geschrieben.

 

Ev. Gottesdienste finden in der Dt. Botschaft statt.

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