Meditation: Lukas 21,28

Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache (EGDS) Peking, China
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Der biblische Wochenspruch zum 2. Advent (7.12.2014) lautet:

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Lukas 21, 28


Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Brüder und Schwestern,

der diesjährige Weihnachtsbasar am 29. November auf dem Gelände der Deutschen Botschaft mit ca. 6.000 Besuchern – das waren nur diejenigen, die es nach stundenlangem Warten auch auf das Gelände schafften; geschätzte etwa 2.000 Wartende schafften es leider nicht und mussten wieder gehen – und RMB 700.000 Erlös für 7 Sozialprojekte in China stellte wieder neue Rekorde auf. Einen herzlichen Dank dem Basarteam unter Leitung von Claudia Schindler und Christine Ström, dem Sicherheitsdienst der Botschaft, und allen 600 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.

Das Wetter war ja nicht berauschend, die Luftwerte laut AQI (Air Quality Index) bewegten sich zwischen 200 und 300 (da soll man ja eigentlich nicht raus gehen….) und zum ersten Mal seit Expat-Gedenken regnete es (ab 17 Uhr).

Als die ersten Tropfen fielen, schauten viele von uns nach oben, während wir all die übrige Zeit unseren Blick auf Menschen, Speisen und Stände gerichtet hatten. Mindestens eine Ausnahme gab es aber doch, und das war gleich am Anfang des Basars, bei der Eröffnung durch unseren Botschafter Michael Clauß und beim Segen der beiden Pfarrer.

Es war dies das erste Mal (zumindest in meiner Amtszeit in China), dass der Christmas Charity Bazar – auf Anregung des Basarteams - mit einem geistlichen Wort und Adventslied, einem Gebet und der Bitte um Gottes Segen eingeleitet wurde. Und ich dachte: Ja, genau so muss das sein. Wir stehen zu unserer vom christlichen Glauben geprägten deutschen Kultur und bekennen das auch (auf einem politisch und religiös geschützten Areal) öffentlich. Nächstenliebe, soziale Gerechtigkeit, Sozialstaat – das alles wäre ohne die Botschaft vom Kommen der Liebe Gottes zu den Menschen nicht denkbar.

Von der schlechten Luft wurden wir dann bald durch einen kräftigen Nordwind erlöst, und der Himmel erstrahlte wieder im APEC-Blue oder (wer es in 2008 erlebte) im OLYMPIC-Blue.
(Sorry, liebe Shanghaier, wenn bei uns der Nordwind bläst, habt Ihr dort im Süden schlechte Luft, aber die Verschmutzung hält sich z.Z. in Grenzen…).

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht, sagt der Evangelist Lukas. Wenn die üblichen Mengen Pekinger Grob- und Feinstaub nicht auf uns lasten, richten wir viel leichter den Blick nach oben und „erheben“ unsere „Häupter“. Es fühlt sich tatsächlich leichter an, man hat mehr Energie und Freude.

Gibt es anderes, das Sie niederdrückt in diesen Tagen und Wochen, trotz blauem Himmel? Wie steht es mit Ihrem SQI (Soul Quality Index)?

Ich würde dem Wort des Evangelisten Lukas gerne ein Wort seines Kollegen Matthäus zur Seite stellen (Mt 11, 28-30): Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, sagt Jesus, ich gebe euch neue Kraft. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Jesus richtet sich mit diesem Wort gegen das Gottesverständnis der Pharisäer. Sie bürdeten den Menschen die Zehn Gebote als Last (Joch) auf, indem die Menschen sie minutiös, in über 600 Einzelgesetzen, befolgen sollten, damit Gott sie nicht für ihre Fehler bestrafen würde. Jesus sieht hinter den Zehn Geboten den liebenden und vergebenden Gott, der will, dass unser Leben, befreit und geleitet von seiner Liebe, gelingt. Dieses Joch, so Jesus, ist leicht. So sind wir mehr Getragene, als dass wir selbst tragen.

Sanftmut, Ruhe, Leichtigkeit, und das Staunen darüber, getragen zu sein – das wünsche ich Ihnen in diesen Tagen.

Mit herzlichen Segensgrüßen zum 2. Advent, Ihr       Pfarrer Karl-Heinz Schell

Gebet

(Hermann Stern, aus TeDeum)

Wartende sind wir, Tag um Tag.
Es wartet ein jeder, worauf er mag:
auf Freude, auf Frieden, auf Geld.
Doch wer auf den Heiland der Welt?

Suchende sind wir, in Dunkel und Licht.
Es sucht ein jeder, was ihm gebricht:
die Schönheit, die Liebe, die Macht.
Doch wer hat an Christus gedacht?

Wecke das Sehnen nach deinen Zeichen,
lass deine Liebe die Welt erreichen,
jetzt im Advent.

Öffne die Herzen von Sündern und Frommen,
erfülle den Erdkreis mit deinem Kommen,
jetzt im Advent.

Amen.

Segen

(nach TeDeum)

Advent – Ankunft
Gott komme zu dir und überwinde den Abstand,
der dich von ihm trennt.
Er durchbreche die Mauern,
hinter denen du dich vor ihm und vor anderen abschließt.
Er sende dir seinen Geist, der Leben schafft
und in dem du Vergebung findest.
Er bereite den Weg, den du mit ihm gehst,
und mache ihn zu deinem neuen Weg,
der dir zum Segen wird.
Amen.







Wochensprüche

HEUTE, 8. Februar 2015, findet der Abschiedsgottesdienst von K.-H. Schell in Peking statt.
WIR DANKEN IHM FÜR DIE GEISTLICHE NAHRUNG, DIE ER JAHRELANG VERMITTELT HAT.

Die Wochensprüche werden von Pfr. Dr. Karl Heinz Schell in Beijing für seine dortige deutsche Gemeinde geschrieben.

 

Ev. Gottesdienste finden in der Dt. Botschaft statt.

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