Meditation: Psalm 103,2

Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache (EGDS) Peking, China
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Der biblische Wochenspruch zum 14. Sonntag nach Trinitatis (21.09.2014)

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. Psalm 103, 2

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Brüder und Schwestern,

ob es wohl so etwas gibt wie spirituelle Demenz?

Wahrscheinlich schon, denn sonst müssten die Menschen nicht seit 3.000 Jahren aufgerufen werden, das Lob Gottes nicht zu vergessen bzw. nicht zu vergessen, was Gott ihnen Gutes getan hat.

Was Gott dir Gutes getan hat: Vielleicht kann der eine oder andere von Ihnen sich in den unten geschilderten Situationen wiederfinden:
- damals, als ich noch Kind war und so schwer stürzte, mich aber auf wundersame Weise nicht verletzte;
- vor zehn Jahren, als ich eine Entscheidung traf, die für meine Ehe und Familie sehr riskant war, und alles sehr gut ausging;
- vor einem Jahr, als ich nach China ging und große Bedenken hatte, und dann ganz unerwartet wunderbare Freunde und Wegbegleiter fand;
- gestern, als ich vor einem zu schnell auf mich zu fahrenden Auto gerade noch von der Fahrbahn springen konnte; als hätte mein Schutzengel meine Beine schneller gemacht
- heute, als ich mich so mutlos und verzagt fühlte, und ich eine email bekam, in der Worte standen, die mich wieder Mut fassen ließen.

Ich glaube, spirituelle Demenz stellt sich dann ein, wenn wir ständig auf der Überholspur leben, keine Pausen mehr einlegen und keine Zeit für die Mitte unseres Herzens (Gott) finden.

Mich als Pfarrer bedrohen diese Risikofaktoren genauso wie sie auch Sie bedrohen. Falls jemand meint, meine email-Kurzpredigten würden an einem ruhigen Schreibtisch in einer Oase der Stille entstehen… wie herrlich wäre das, danach sehne ich mich! Nein, meine Zeilen an Sie entstehen im alltäglichen Pekinger Kampf um die Mitte: draußen hupen die Autos, in Nachbarwohnungen starten unvermutet Schlagbohrmaschinen (das wissen diejenigen von Ihnen, die die Gemeinde-emails schon länger bekommen). Ich lasse mich von Anrufen, SMS-Nachrichten oder emails mit dringenden Vorgängen unterbrechen, und wenn dieser Sturm vorbei ist, kann es sehr lange dauern, bis es in mir ruhig wird, … bis Christus den Sturm stillt (vgl. Matth. 8, 23-27) . Genau so ist das. Sollten Sie selbst, lieber Leser, liebe Leserin, in Ihrem Alltag um die Mitte ringen, dann haben Sie im Verfasser dieser Zeilen jemanden, der zu hundert Prozent mit Ihnen geht.

Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Ist das nicht auch etwas, für das wir danken können, und zwar etwas Großartiges?: dafür, dass keiner von uns den Kampf des Glaubens alleine kämpfen muss.

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Dieses Wort Jesu gilt auch uns, Ihnen und mir, als Internetgemeinde. Die Pekinger Gemeinde-emails werden direkt von über 1.000 Adressaten in 15 Ländern gelesen.

Die Gemeinde Jesu Christi in all ihren materiellen und virtuellen Erscheinungsformen ist ein Ort, an dem Menschen ihre Stärken und Schwächen miteinander teilen – und auf diese Weise Kraft gewinnen und zur Quelle des Lebens finden.

Dass Sie durch Er-Innerung des Guten zur Mitte finden,
dass Sie dabei Wege für die Zukunft entdecken
und Ihr Herz froh und dankbar wird,

wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Karl-Heinz Schell

Gebet

Gott

du gibst mich nicht auf.

Du wendest zum Guten, was ich versäumt habe.
Deine Liebe ist größer als meine Schuld.
Darum kann ich mich freuen und sprechen:
Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat!
Amen.

Segen

Groß ist Gott Dein Vater.
Du, sein Kind, entsprichst ihm.
Er hat dich erschaffen: groß und aufrecht, mit einem weiten Herzen.
Es gibt keinen Grund, dass du dich klein machen müsstest –
vor dir selbst oder vor anderen.
Die anderen – das sind deine Schwestern und Brüder,
Auch sie hat er erschaffen: groß und aufrecht, mit einem weiten Herzen.
…Und siehe, es war sehr gut…

Gott der Vater schenke dir Selbstachtung, die dich aufrecht gehen lässt.
Jesus Christus richte dich wieder auf, wenn du zur Miniatur deiner selbst geworden bist.
Der Heilige Geist segne andere mit der Weite deines Herzens.
Amen.







Wochensprüche

HEUTE, 8. Februar 2015, findet der Abschiedsgottesdienst von K.-H. Schell in Peking statt.
WIR DANKEN IHM FÜR DIE GEISTLICHE NAHRUNG, DIE ER JAHRELANG VERMITTELT HAT.

Die Wochensprüche werden von Pfr. Dr. Karl Heinz Schell in Beijing für seine dortige deutsche Gemeinde geschrieben.

 

Ev. Gottesdienste finden in der Dt. Botschaft statt.

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