Meditation: 1. Petrus 5,5

Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache (EGDS) Peking, China
Homepage: www.christliche-gemeinden-peking.de
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Der biblische Wochenspruch zum 11. Sonntag nach Trinitatis (31.08.2014)

Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.  1. Petrus 5, 5


Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Brüder und Schwestern,

die deutschsprachige Expat-Gemeinde Peking hat nach zwei Monaten Sommerpause wieder Tritt gefasst und bereits spürbar an Fahrt aufgenommen.

Nach einer farbenfrohen und fröhlichen Einschulungsfeier in der prall gefüllten Aula der Deutschen Botschaftsschule heute Vormittag fuhr ich anschließend durch das gar nicht so farbenfrohe Pekinger Smog-Grau (Luftwert 250, „very unhealthy“, sagt mein App) in mein Büro, wo ich nun die erste Gemeinde-email fürs neue Expat-Jahr verfasse.

Ich habe erstmalig, zusätzlich zu Changchun und Qingdao, Shenyang mit in unsere Terminliste aufgenommen; dort gibt es Wachstum und Entwicklungsmöglichkeiten, und das ist erfreulich. Ebenso habe ich - für alle, die gerne ein paar mehr Informationen hätten - die erläuternden Texte zu jeder Filialgemeinde unter der Überschrift „Wissenswertes“ aufgefrischt bzw. neues Material eingefügt.

Gleich unter diesem Grußwort, Gebet und Segen finden Sie eine Werbung in eigener Sache: Im Juni 2014 ist der EGDS Jubiläumsband 2 (Dokumentation des Jubiläums; Band 1 vom Juni 2013 ist die „Festschrift“) erschienen. Mindestens so ansprechend wie die Festschrift, können Sie hier die Jubiläumswoche nacherleben, vieles zur Geschichte unserer Gemeinde erfahren und einen Einblick in Kirchen- und Missionsgeschichte in China gewinnen.
Wussten Sie, dass die Evangelische Chinesische Kirche die weltweit zur Zeit am stärksten wachsende Religionsgemeinschaft ist? Das Staatliche Religionsbüro (SARA) sieht die Zeit für eine eigene chinesische Theologie gekommen. Bei solchen selbstbewussten Stellungnahmen wundert es einen allerdings, dass in der Provinz Zhejiang auf Anordnung der Provinzregierung über 200 Kirchen die Kreuze von ihren Kirchendächern nehmen mussten. China - ist sehr groß, und es gibt Schwarz zeit- und ortsgleich neben Weiß. Und es gibt sehr, sehr viele Grau (oder Farb-)töne. Das kommt unserer eigenen deutschen kulturellen Prägung (Prinzipientreue: „entweder-oder“; es kann nur eines richtig sein und nicht zwei oder drei Sachen gleichzeitig) nicht gerade entgegen, aber – unser Land hat ja auch nur gerade mal so viel Bevölkerung und Fläche wie eine chinesische Provinz. Da ist, wie soll ich sagen, irgendwie der Vergleichspunkt schwer zu finden.

Jetzt schaue ich einmal nach oben im Text, zu unserem Wochenspruch. Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. Ob dieser Satz sich wohl anwenden lässt auf das Thema „China“?
Hochmut mag Gott nicht, und der Hochmütige wird nicht weiterkommen. Demut dagegen mag Gott, und wenn er dem Demütigen „Gnade gibt“, dann bedeutet das so viel wie: da öffnen sich Türen, da zeigen sich neue Wege. Mit Rückenkrümmen hat Demut nämlich gar nichts zu tun, sondern mit Mut: mit Mut zum Dienen, mit Mut zum Engagement und zum Einsatz für andere. Und mit dem Mut zur Selbsterkenntnis, zur Erkenntnis der eigenen Grenzen und des eigenen Potentials.

Ein hochmütiges China mag Gott nicht, ein hochmütiges Deutschland auch nicht. Gott mag überhaupt kein Land, dessen Einwohner oder Tonangeber hochmütig wären. Damit will ich sagen: Auch in Politik und Wirtschaft zahlt sich realistische Selbsteinschätzung und der Mut zum Dienen aus. Letzterer hat nämlich einen Bruder: den Willen zum Frieden. Beide sind so bitter nötig an so vielen Orten in unserer Welt.

Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne Gottes Segen für Ihren (neu begonnenen oder fortgesetzten) Weg in Peking (oder an anderen Orten) und freue mich auf ein Wiedersehen bzw. Kennenlernen in einem unserer Gottesdienste.

Herzliche Segensgrüße,   Ihr    Pfarrer Karl-Heinz Schell

Gebet

(nach Gedanken von Anton Rotzetter)

Lieber Vater,
ich vertraue dir an
mich:
meinen Leib,
mein Herz,
meine Seele,
meine Sorgen und Gedanken.

Ich vertraue dir an
alle, die mir lieb sind:
Trockne die Tränen,
berühr mit zarter Hand das Gesicht der Einsamen,
stille die Sehnsucht,
lindere den Schmerz,
gib allen Frieden.

Ich vertraue dir an
die ganze Welt:
die Armen und die Reichen,
die Kranken und die Gesunden,
die Flüchtlinge und die, die ein Zuhause haben,
alle Völker und Nationen.

Amen.

Segen

(nach: TeDeum, 2014/08)

Gott segne dich mit der inneren Stimme,
die dir den Weg weist.
die dir Kraft gibt in schwierigen Entscheidungen,
die dich bis zum Ende bei ihm aushalten lässt.
Er segne dich mit seiner mächtigen Hand,
die dich dem Bösen entreißt und dich zu ihm holt.

Amen.





Wochensprüche

HEUTE, 8. Februar 2015, findet der Abschiedsgottesdienst von K.-H. Schell in Peking statt.
WIR DANKEN IHM FÜR DIE GEISTLICHE NAHRUNG, DIE ER JAHRELANG VERMITTELT HAT.

Die Wochensprüche werden von Pfr. Dr. Karl Heinz Schell in Beijing für seine dortige deutsche Gemeinde geschrieben.

 

Ev. Gottesdienste finden in der Dt. Botschaft statt.

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