Meditation: Lukas 10, 16

02.06.2013

Der biblische Wochenspruch zum 1. Sonntag nach Trinitatis 

Christus spricht zu seinen Jüngern: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. Lukas 10, 16

 

Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Brüder und Schwestern,

Auftaktveranstaltung zu unserem Juiläum wird am Sonntag um 17 Uhr ein Orgelkonzert mit
unserem Konzertorganisten Daniel Tappe sein, der uns im Konfirmationsgottesdienst vor zwei
Wochen schon einen verheißungsvollen Vorgeschmack auf den Konzertabend gegeben hat.

Anders als bei sonstigen Konzerten wird an diesem Abend Daniel Tappe mit Informationen und
Interpretationen die Zuhörer in die jeweiligen Orgelstücke mit hineinnehmen.

Unser Gottesdienst am Sonntagvormittag gehört zwar nicht direkt zu den Veranstaltungen der
Jubiläumswoche, aber er weist schon ganz deutlich darauf hin. Der dazugehörige Wochenspruch aus Lukas 10 weist noch auf etwas anderes hin: dass die christliche Gemeinde, also auch unsere
Gemeinde Peking, vollen Anteil hat an der Autorität Jesu Christi.

Was Jesus zu seinen Jüngern sagt, ist ein machtvolles Wort: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. Damit haben wir eine große Verantwortung mit unserer
Verkündigung, mit unserem Reden und Tun des Evangeliums. Es bedeutet, dass, wenn wir von
unserem Glauben sprechen, es für andere so ist, wie wenn sie Jesus selbst hören würden. Es
bedeutet, dass, wenn andere sehen, wie wir handeln, sie damit einen Blick auf das Handeln Jesu
werfen.

Drei Dinge fallen mir dazu ein:
1. „WWJD“ steht auf einem der Armbänder, die wir zur Konfirmation verschenken. Diese
Abkürzung steht für die Frage: „What would Jesus do?“ Man könnte es auch noch pointierter
formulieren: „Was tut er gerade in dem Moment, in dem du dies oder jenes tust?“
2. Jemand hat einmal gesagt: „Christus hat keine Hände – nur unsere Hände. Er hat keine Arme – nur unsere Arme, … keine Füße – nur unsere Füße, …“, und schließlich
3. „Die Christen sind die einzige Bibel, die viele Menschen noch lesen.“

Wir haben eine große Verantwortung und einen großen Auftrag in der Welt. Das verlangt Mut, und Bereitschaft zum Risiko, auch das Wissen darum, dass wir – neben allem Gelungenen - Fehler machen und Vergebung brauchen.

Wenn andere uns dann hören, wenn wir versagt haben, dann sollen sie hören, wie wir nicht von
dem reden, was wir können, sondern von dem, was Gott kann in seiner großen Barmherzigkeit und in seiner umfassenden Güte.

Das Wort Jesu ist, in seinem historischen Kontext, ein Gerichtswort über galiläische Städte, deren Einwohner nicht bereit sind, ihr unsoziales, ungerechtes und korruptes Leben zu ändern. Sie wollen die Predigt der Jünger nicht hören. An den Nachfolgern Jesu scheiden sich die Geister. Und das ist sozusagen der Standard (!): dass die einen das Evangelium, das wir Christen (in aller Unvollkommenheit und Bruchstückhaftigkeit) leben, mit großer Bereitschaft aufnehmen, ja, darauf gewartet haben, und dass die anderen sich kopfschüttelnd und verachtend abwenden. Vielleicht tun letztere das, weil sie erahnen, dass die Veränderungen, die sie vornehmen müssten, zu bedrohlich wären für ihren Status Quo, zu umwälzend für ihr Leben?

Christliche Gemeinde, auch unsere Pekinger Gemeinde, hat einen Auftrag mit drei verschiedenen Teilaufträgen, und zwar ganz im Sinne dessen, was der Prophet Jeremia sagt (Jer. 29, 7): „Suchet der Stadt Bestes!“
1. Christliche Gemeinde ist ein Ort, an dem Menschen Geborgenheit und aufbauende Fürsorge für ihre Seele erleben. Hier nimmt die Gemeinde das Hirtenamt Jesu wahr.
2. Christliche Gemeinde bietet Raum und Zeit, um Gott zu loben und anzubeten, auch mit ihm zu ringen, an ihm zu zweifeln – und wieder zu ihm zurück zu finden. Hier erkennen wir das
Priesteramt Jesu.
3. Christliche Gemeinde ist ein Ort mahnender aufbauender Rede. Hier hat die Gemeinde Anteil am Prophetenamt Jesu. Die Propheten des Alten Testaments waren die Sozialkritiker ihrer Zeit; sie waren es, die auf gesellschaftliche Veränderungen drängten: sie forderten Gerechtigkeit für die Armen, Wahrhaftigkeit im Zusammenleben und Wahrheit vor Gericht, und das Streben nach Gottes umfassendem Shalom (Frieden, Ganzheit, Bewahrung der Schöpfung).

Gott weiß am besten, ob und wie unsere Gemeinde in den vergangenen 20 Jahren diese Ämter
wahrgenommen hat. Möge er uns Wege zeigen, wie wir dies auch heute und in den kommenden
20 Jahren tun können – zum Besten der „deutschen Stadt“ in Peking, zum Besten der chinesischen und internationalen Stadt Beijing, und in beidem: zum Lob Gottes.

Mit herzlichen Segensgrüßen,
Ihr            Karl-Heinz Schell

Prayer of Adoration

Jesus, 
you are the world’s light,
you and none other,
born in my darkness,
you became my brother.
Seeing you,
I see the Father.
For this, I praise you!
Amen.

Segen

Gott, der die Liebe ist,
segne dein Leben -
mit Zuversicht am Morgen,
mit Geborgenheit am Mittag,
und mit Hoffnung am Abend.
Er bleibe bei dir –
in deinen Gedanken und Werken,
in deinen Sehnsüchten und Wünschen,
in deinem Glauben und Zweifeln
und Zweifeln und Glauben.
Amen.


Herzliche Einladung zum Evangelischen Gottesdienst mit Abendmahl
am Sonntag den 02.06.2013 um 10.00 Uhr in der Deutschen Botschaft Peking

20 Jahre Evangelische Gemeinde Peking  -  Jubiläumswoche vom 02.-09. Juni 2013

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Brüder und Schwestern:
20 Jahre! Wunderbar!
… ein Wunder in dieser unfassbar schnell sich verändernden Stadt … unter politischen
Bedingungen, die stets Taktgefühl, Ehrlichkeit, Weisheit, Mut und Diplomatie verlangen…

Happy Birthday!
… raus aus den Teens, rein in die Twens…
Wenn sie, unsere Pekinger Gemeinde, ein T-Shirt tragen könnte, würde darauf stehen:
„Ich werde 20. Bitte kommt und bringt Geschenke mit!“

Jaaaa, … Was schenkt man denn da?

Mein Vorschlag:
Schenken Sie unserer Gemeinde Zukunft, schenken Sie ihr zukünftiges Gemeindeleben.
Das ist gar nicht so schwer: Es ist möglich, indem Sie z.B.
- bei uns Mitglied werden,
- bei uns mitarbeiten, vor Ort oder in Ihrem Home Office (wo immer das ist),
- einen Mitgliedsbeitrag oder eine Spende entrichten. Beides können Sie, mit einer Spendenquittung
unserer Gemeinde, in Deutschland sogar steuerlich absetzen.
Ich habe eine Liste zusammengestellt von kleineren und größeren Geburtstagswünschen,
an deren Erfüllung Sie mitwirken können.

Spendenmöglichkeiten
- Finanzierung des Jubiläumskonzerts der Deutschen Kantorei Peking am 8. Juni 2013
- Gehaltsanteile (dauerhaft): Organist, Kantorin, Gemeindepädagogin, Pfarrer
- Sachkosten (dauerhaft): Miete Pfarrwohnung, Miete Büro, Transportkosten, Büro und Verwaltung, Gestaltung des Gottesdienstrauems (Europasaal), Ökumene u.v.m.
- Finanzierung einer Glocke für unsere Gottesdienste(Projekt, beginnend am Sonntag) und
- für unseren Traum: eine Kirche für unsere Gemeinde (die Gesetze dieses Landes erlauben es bisher nicht, dass ausländische Religionsgemeinschaften Gebäude besitzen dürfen, aber heißt es nicht: „Glaube versetzt Berge“?)

Kirchensteuermittel aus Deutschland für unser Gemeindeleben bekommen wir keine.
Wir vertrauen daher täglich darauf, dass Gott weiß, was wir brauchen und dass er uns entsprechend versorgt, und manchmal erleben wir seine Fürsorge in besonderer und überraschender Weise. Das macht uns immer wieder dankbar.
Weil uns gegeben wird, geben wir auch:
Unsere Gemeinde unterstützt mehrere Sozial- und Bildungsprojekte in Peking und in Nordchina
-Love and Hope School Beijing,
- Seniorenheim der Ev. Chines. Kirche Peking,
- Theologisches Seminar Peking für die Pfarrerausbildung (in Nordostchina),
- Golden Key Blindenhilfe Peking (für ganz China)

Für Ihr Geburtstagsgeschenk an die Pekinger Gemeinde hier unsere Bankverbindung

Stichwort: „Viel Glück und viel Segen“
Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache Peking
Konto Nr. 617385
bei der Evangelischen Kreditgenossenschaft EKK
BLZ 520 604 10.
Gerne erteilen wir nähere Auskünfte.
Vielen Dank!

 

 

 

Wochensprüche

HEUTE, 8. Februar 2015, findet der Abschiedsgottesdienst von K.-H. Schell in Peking statt.
WIR DANKEN IHM FÜR DIE GEISTLICHE NAHRUNG, DIE ER JAHRELANG VERMITTELT HAT.

Die Wochensprüche werden von Pfr. Dr. Karl Heinz Schell in Beijing für seine dortige deutsche Gemeinde geschrieben.

 

Ev. Gottesdienste finden in der Dt. Botschaft statt.

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