Meditation: Johannes 12, 32

Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache (EGDS) Peking, China
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Konfirmationsgottesdienst mit Abendmahl
1. Juni 2014
in der Kirche des Evangelischen Theologischen Seminars Peking

Wir sind sehr froh und dankbar, dass das Theologische Seminar Peking uns seine Kirche für den Vorstellungsgottesdienst und zur Konfirmation zur Verfügung stellt und danken an dieser Stelle seiner Leiterin Frau Dr. GAO Ying ganz herzlich.
Hintergrund: Die erfreuliche Größe unserer Konfirmandengruppe – im Vorstellungsgottesdienst am 18.05. waren es 25 (20 aus Peking, 5 aus Changchun); zur Konfirmation am 01.06. werden es 20 sein (das sind die Pekinger Konfirmanden; Changchun feiert am 08.06. Konfirmation) - und die zu erwartende Gottesdienstbesucherzahl haben zur Folge, dass wir damit über der Security-Zahlengrenze sowohl der Deutschen Botschaft als auch der Deutschen Botschaftsschule liegen und somit diese Räumlichkeiten nicht nutzen können.
Die Suche nach Alternativen war lange und schwierig. In China gibt es zwar Religionsfreiheit, aber diese ist seitens des Staates sehr genau eingegrenzt; für ausländische Religionsgemeinschaften gelten strenge Regeln betr. der Nutzung von Räumlichkeiten. Nach zahlreichen Absagen erhielten wir schließlich die Zusage des Theologischen Seminars, in dessen Kirche unsere Gemeinde seit 2005 an Erntedank Gottesdienst feiert. In der Seminarkirche steht eine deutsche Orgel der Firma Oberlinger, die im Konfirmationsgottesdienst erklingen wird. Mein Vorgänger Gerold Heinke (Pfarrer in BJ von 2001-2007) war einige Jahre Dozent am Seminar; unsere Gemeinde unterstützt das Seminar seitdem mit Kollektenmitteln.
Aber auch in die umgekehrte Richtung gibt es Unterstützung: Zu unserem 20-jährigen Gemeindejubiläum erhielt unsere deutsche Pekinger Gemeinde ein Geschenk des Seminars. Ich weiß, dass Seminarleitung, Pfarrer und Studenten des YJTS uns mit ihren Gebeten unterstützen.
Wir freuen uns, nunmehr im 10. Jahr miteinander ein Stück deutsch-chinesische Ökumene erleben zu dürfen. Die Kirche ist groß; alle, die kommen, werden Platz haben.

Biblischer Wochenspruch für den 6. Sonntag nach Ostern (Exaudi)

Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Johannes 12, 32

Liebe Leserinnen, liebe Leser,
liebe Brüder und Schwestern,

hier in China kaum bemerkt, weil regulärer Arbeitstag und ein Tag im Vorfeld des Drachenbootfestes, war am Donnerstag das Fest Christi Himmelfahrt. John, Amerikaner aus Minnesota und seit vielen Jahren Mitglied unserer Kantorei, sagte am Donnerstag Abend in der Probe: „Ich war heute in der Orthodoxen Russischen Kirche zum Himmelfahrtsgottesdienst. Das war sehr beeindruckend.“ Die Orthodoxe Russische Kirche steht auf dem Gelände der Russischen Botschaft. Dass sie sich dort befindet, hat einerseits historische Gründe, andererseits darf nach wie vor in China keine Kirche stehen, die Ausländern gehört.

Das Wort Jesu: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen fügt sich ein in die Christologie des Johannesevangeliums: „erhöht werden von der Erde“ bezieht sich auf den Kreuzestod Jesu, der die Voraussetzung für die Befreiung der Menschen zu einem Leben in der Liebe und unter der Herrschaft Gottes ist.

Nach der Kreuzigung folgt Jesu Aufenthalt im Totenreich, wo er das Evangelium predigt, danach seine Auferstehung. Doch kann der Auferstandene nicht bleiben; er muss zu seinem Vater. An Himmelfahrt feiern wir Christen, dass der auferstandene Christus Teilhaber wird an der Weltherrschaft Gottes. Wir feiern, dass wir keine Angst haben müssen vor irgendwelchen anderen Machthabern; sie alle sind Gott und Christus untertan. CHRISTOS PANTOKRATOR – Christus der Weltenherrscher, das ist ein beliebtes Himmelfahrtsmotiv besonders in der Malerei der Romanik (1000 – 1200 n Chr). Mit den Konfirmanden haben wir uns ein solches Bild bei der Morgenandacht auf dem Konfiseminar in Mutianyu angeschaut. (s. Anhang).

Der morgige Sonntag Exaudi (Psalm 27, 7: „Exaudi, Domine, vocem mean, qua clamavi ad te“ – Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen, sei mir gnädig und erhöre mich!) ist im Kirchenjahr die traditionelle Station zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Die Jünger haben von ihrem Herrn und Freund Abschied nehmen müssen, aber sie rufen nach seiner Gegenwart. Jesus erhört sie. Er sendet ihnen seinen Heiligen Geist: Trost, Beistand, die Lebensenergie Gottes.

So macht es inhaltlich Sinn, dass der Sonntag Exaudi schon seit langer Zeit von der Evangelischen Kirche in Deutschland als Konfirmationssonntag vorgeschlagen wird.

Wir werden morgen in der Kirche des Evangelischen Theologischen Seminars Peking 11 Jungen und 9 Mädchen konfirmieren. Sie stehen noch am Anfang vieler Entwicklungen in ihrem Leben, und sie haben sich entschieden, sich in diesen Entwicklungen dem Christos Pantokrator anzuvertrauen.

Erstaunt hat mich, dass die Hälfte der Gruppe sich als Konfirmationsspruch Psalmworte, also Zitate aus DEM Gebetbuch der Bibel, ausgesucht hat. Dahinter steht, so meine ich, der Wunsch, in Dialog zu kommen und zu bleiben mit diesem Gott, der uns einerseits immer wieder Rätsel aufgibt, der sich aber andererseits in seinem Sohn Jesus Christus festgelegt hat auf – so schreibt der Apostel Paulus - „Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Die Liebe aber ist die größte unter ihnen.“ (1. Korinther 13, 13)

Im Namen unserer Pekinger Konfirmanden und unserer Konfirmanden in Changchun, die am 8. Juni Konfirmation feiern werden, grüße ich alle Konfirmanden in Deutschland und in den 140 von der EKD unterstützten Auslandsgemeinden. Ich freue mich, dass wir durch die Kraft des Heiligen Geistes miteinander verbunden sind.

Ihr und Euer     Pfarrer Karl-Heinz Schell

 

Gebet für unsere Konfirmanden

(aus: Schriftworte und liturgische Texte der EKHN, 2000)

Du Gott der Liebe,
wir bitten dich für diese Jugendlichen,
dass sie ihre Wege finden werden,
dass sie ihre Fähigkeiten entwickeln können,
dass sie in ihrem Leben Menschlichkeit erfahren und weitergeben,
dass sie im Glauben an dich immer wieder gestärkt werden.

Wir bitten dich für die Erwachsenen,
dass sie die Jugendlichen auch weiterhin nicht alleine lassen,
dass sie ihre Fragen ernst nehmen und Freiräume geben,
dass sie aber auch Grenzen ziehen können, wo es nötig ist,
und dass sie dabei auf deine Kraft hoffen können.

Wir bitten dich für uns, deine Gemeinde,
dass wir Fröhlichkeit und Freundlichkeit ausstrahlen,
dass wir eine Gemeinschaft unterschiedlicher Menschen sind, die einander akzeptieren,
dass wir neue Ideen und Anstöße annehmen,
dass wir voller Hoffnung unseren Weg als Gemeinde gehen,
die aus deinem Wort lebt.

Amen.

 

Segen

Gott schenke dir, dass du an ihn glaubst.
Er ist Licht und Quelle.

Jesus schenke dir, dass du an ihn glaubst.
Er ist Hilfe und Stärke.

Der Heilige Geist schenke dir, dass du an ihn glaubst.
Er ist Atem und Leben.

Amen.





Wochensprüche

HEUTE, 8. Februar 2015, findet der Abschiedsgottesdienst von K.-H. Schell in Peking statt.
WIR DANKEN IHM FÜR DIE GEISTLICHE NAHRUNG, DIE ER JAHRELANG VERMITTELT HAT.

Die Wochensprüche werden von Pfr. Dr. Karl Heinz Schell in Beijing für seine dortige deutsche Gemeinde geschrieben.

 

Ev. Gottesdienste finden in der Dt. Botschaft statt.

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