Meditation: 1. Johannes 3,8b

Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache (EGDS) Peking, China
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1. Sonntag der Passionszeit (Invokavit)
Der Name „Invokavit“ stammt von dem Psalmvers Psalm 91, 15 auf Lateinisch „Invocabit me“ – „Wenn er mich anruft, dann will ich ihn erhören.“

Der Wochenspruch für die Woche vom 1. Sonntag der Passionszeit (Invokavit) lautet:

Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.  
1. Johannes 3, 8b

Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Brüder und Schwestern,

"Sohn Gottes --- zerstöre --- Werke des Teufels". Einfacher, klarer geht’s nicht.
Jesus als Ur-Terminator: „Hasta la vista, Baby“. Schwarzenegger? – der ist ja nur eine Kopie, (für uns Chinesen gesprochen: vom fake-Markt, so zu sagen).
Was Filme meist nur auf jeweils eine Person oder Gruppe verteilt zeigen (der eine der Böse, der andere der Gute), ist in Wirklichkeit nicht so. Tatsächlich ist nämlich der Böse genauso in einem Menschen wie der Gute. Die Frage ist, von wem der Mensch gerade geritten wird, sagt Luther.
Interessant ist, dass Jesus nicht gekommen ist, um den Teufel selbst zu zerstören. Seine Werke soll er zerstören; das also, was wir „böse“ nennen:
- Stimmen und Kräfte in mir, die meine Lebendigkeit bremsen
- sabotierende Energien für persönliche Wachstumspläne
- Ungerechtigkeit im menschlichen Miteinander (Familie, Beruf, Politik)
- die Entheiligung der guten Schöpfungsordnung von Arbeiten und Ruhen
- das Vergessen der Verbundenheit alles Geschaffenen (Erde, Wasser, Luft, Pflanzen, Tiere, Menschen)
- (…. ergänzen Sie selbst die Liste…. ).

Dass kluge Menschen diesen Vers an den Beginn der Passionszeit (Fastenzeit) gesetzt haben, zeigt in die Richtung, in die es in den 7 Wochen bis Ostern geht:
- Klärung, Reinigung, Unterscheidung
- sich trennen von… , weil so Freiräume entstehen
- sich verbinden mit…, weil so neue Kräfte fließen.

Vom Teufel zu reden ist nur dann angemessen, wenn wir uns selbst mit in die Diskussion bringen. Die Bibel hat mehrere Begriffe für das Böse, für den inneren Saboteur, für den Terminator. Die bekanntesten sind Satan und Teufel. Im ursprünglich griechischsprachigen Neuen Testament lautet das Wort, das mit Teufel übersetzt wird, „diabolos“. Diabolos bedeutet wörtlich „Durcheinanderwerfer“. Der Teufel ist einer, der unser Inneres durcheinander wirft und uns zum Wanken bringt (verlorene Balance, - Balance ist das Thema des Bibeltages am 23.3.2014), letztlich, weil er uns dazu bringt, an der größten Macht der Welt zu zweifeln: an Gottes Liebe und Gnade.
„Lass Dir an meiner Gnade genügen,“ sagt Christus zu Paulus, als er unter sehr hohem Druck stand, „denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2. Korinther 12, 9)

Eine bekannte Fastenaktion in Deutschland heißt „7 Wochen ohne“.
Das wär doch mal was: 7 Wochen lang „Hasta la vista, Diabolos!“

Herzliche Segensgrüße, Ihr Pfarrer Karl-Heinz Schell


Ora et labora – oder: Expat-Dasein in der Passionszeit

Ist mein Ehrgeiz immer dann vollkommen in Ordnung, wenn ich alles schaffe und Erfolg habe?
Umgekehrt: Wenn es mich umhaut, wenn ich erschöpft bin, wäre dann weniger mehr, also gut genug gewesen? 7 Wochen ohne falschen Ehrgeiz – Gut genug!
(Text: von Susanne Breit-Keßler, Oberkirchenrätin und Regionalbischöfin in der Ev.-lutherischen Kirche in Bayern)

Segen

(nach TeDeum, Maria Laach 2014)

Gott,
segne mich, damit ich liebe, was mich zu dir führt.
Segne mich, damit ich Kraft finde für das, was mir schwerfällt.
Segne mich, damit ich erkenne, was ich tun soll.
Segne mich, damit ich voll Freude zu dir aufbreche.
Amen.




Wochensprüche

HEUTE, 8. Februar 2015, findet der Abschiedsgottesdienst von K.-H. Schell in Peking statt.
WIR DANKEN IHM FÜR DIE GEISTLICHE NAHRUNG, DIE ER JAHRELANG VERMITTELT HAT.

Die Wochensprüche werden von Pfr. Dr. Karl Heinz Schell in Beijing für seine dortige deutsche Gemeinde geschrieben.

 

Ev. Gottesdienste finden in der Dt. Botschaft statt.

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