Meditation: Lukas 21,28

Evangelischer Gottesdienst
am Sonntag, den 08.12.2013 um 10.00 Uhr
in der Deutschen Botschaft Peking

Der biblische Wochenspruch zum 3. Advent lautet:

Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
Lukas 21, 28 

 

Liebe Leserin, lieber Leser,
liebe Brüder und Schwestern,

vor 3 Tagen bin ich zurück gekommen aus der Gemeinde Changchun, meinen Gruß an Sie schreibe ich in Peking, und in wenigen Stunden werde ich zur Gemeinde Qingdao fliegen.
Diese Situation des intensiven Unterwegsseins in unseren Gemeinden möchte ich zum Anlass nehmen, Sie ein wenig am deutschsprachigen evangelischen Gemeindeleben auf einer Fläche von ca. 2.000 km x 1.000 km (etwaa 5 Mal so groß wie Deutschland) teilhaben zu lassen.

In Changchun habe ich die Konfirmanden unterrichtet, einen sehr gut besuchten Gottesdienst geleitet – mit Changchun Bible Band und Chor -, Adventskaffee und Gemeindeversammlung erlebt, mit den 70 Kindern der Deutschen Schule Changchun unser traditionelles Advents- und Weihnachtsliedersingen veranstaltet und zahlreiche Gespräche geführt.

Die Tage in Peking stehen ganz im Zeichen der Vorbereitung auf unseren Pekinger traditionellen musikalischen Adventsgottesdienst am 8. Dezember und auf die beiden Weihnachtskonzerte unserer Kantorei, und auch in der Schule erhöht sich das Tempo und die Zahl der Veranstaltungen bis zu den Ferien. Auf der Leitungsebene (Kirchengemeinde) blicken wir zurück auf das nahezu hinter us liegende Jahr 2013 und überlegen uns, wie Gottes Führung in 2014 aussehen mag. Zu Gast sein durfte ich heute im kreativen und lebendigen Frauenfrühstück unserer Gemeinde.

In Qingdao werde ich morgen u.a. im Namen unserer Gemeinde die drei Pfarrer unserer chinesischen Gastgebergemeinde und unsere Qingdaoer Gemeindeleitung einladen – es wird das erste Pfarrer- und Gemeindeleitungstreffen nach dem so frühen Tod der beiden Pfarrer Sun (41 J.) in 2011 und Dr. Dong (44 J.) in 2012 sein, mit denen ich in Qingdao unsere historische Verbundenheit wiederbeleben durfte. 

Wir wollen unseren deutsch-chinesischen ökumenischen Weg entschieden weitergehen. Die deutsche und die chinesische Kirche brauchen einander – um miteinander zu glauben, zu leben und voneinander zu lernen. Am Samstag werde ich in der Christuskirche einen Gottesdienst mit Taufe und Abendmahl feiern – nach einer Trauung im Oktober.

Alle drei Gemeinden haben großes Zukunftspotential - jede mit einem eigenen oder mehreren eigenen Schwerpunkten:
- Gemeinschaft, Sinn und Zugehörigkeit anbieten in einer herausfordernden Lebenssituation an einem Ort zwischen Peking und Russland.
- Menschen berufen und wiedergewinnen für Glaube, eine erneuerte Kirche und ein erfülltes Leben - inmitten einer großen facettenreichen Gemeinde von 7.000 - 9.000 Deutschen in Chinas Hauptstadt mit bald 22 Millionen Einwohnern auf einer Fläche so groß wie die von Thüringen.
- treu sein in einer kleinen Gemeinde - getragen von einem segensreichen geschichtlichen Erbe (Richard Wilhelm - Deutsche Ostasienmission, K.W. Kunze u.a. - Berliner Mission) und von einer großen chinesischen Gemeinde; modellhafte deutsch-chinesische Ökumene.

Ein Pfarrer alleine kann das nicht mehr schaffen. Unsere Gemeinden suchen deshalb Institutionen, Organisationen, einzelne, viele Menschen, die bereit sind, weitere Stellen in der Seelsorge für die Deutschen und in deutsch-chinesischer Ökumene/ Theologie hier in China zu schaffen. Und wir suchen Menschen, die bereit sind, sich von Gott in diese Arbeit berufen zu lassen.

Ein Letztes: Was ist eigentlich mit Advent als „Zeit der Stille und Besinnung“?  Zugegeben: Das kommt zu kurz bei mir, wie jedes Jahr. Es hilft mir aber, mit Euch und Ihnen, den Brüdern und Schwestern im Glauben, gemeinsam Stille zu halten – gemeinsam in Person, oder auch mental über große Entfernungen.

Vielleicht ist das gar kein so schlechter Tipp am Schluss dieser Gedanken: Wenn du‘s nicht alleine schaffst, stille zu werden und das Haupt zu erheben aus der rasenden Spirale der Vorweihnachtstermine, dann such Dir Gleichgesinnte.

Lasst uns einander ermutigen zu einem beherzten Stück wahrer Seelenkultur gegen die weitflächig entseelte Unkultur unseres Alltags,… „weil sich unserer Erlösung naht.“

Herzliche Grüße zum 2. Advent,  Ihr       Pfarrer Karl-Heinz Schell

Gebet zum 6. Dezember (Todestag des Heiligen Nikolaus)

Guter Gott,
ich denke an Nikolaus, geboren um 300,
den späteren Bischof von Myra.
Er geriet während einer Christenverfolgung im 4. Jahrhundert
in Gefangenschaft und wurde gefoltert.
Danach blieb er auch weiterhin Dein Glaubenszeuge.
Lass mich an ihm an Beispiel nehmen für das, was Glauben heißt:
Geliebt sein, von dir, Gott, ohne eigenes Zutun.
Amen.


Segen

Gott komme zu dir und segne dich mit seinem Sohn.
Sein Ruf wecke dich, damit du aufstehst und ihn erwartest.

Sein Heil komme zu dir, damit du sein Reich findest.
Sein Licht erleuchte dich, damit du nicht im Dunkeln lebst.
Amen.

 

 

Wochensprüche

HEUTE, 8. Februar 2015, findet der Abschiedsgottesdienst von K.-H. Schell in Peking statt.
WIR DANKEN IHM FÜR DIE GEISTLICHE NAHRUNG, DIE ER JAHRELANG VERMITTELT HAT.

Die Wochensprüche werden von Pfr. Dr. Karl Heinz Schell in Beijing für seine dortige deutsche Gemeinde geschrieben.

 

Ev. Gottesdienste finden in der Dt. Botschaft statt.

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